Jetzt bin ich Dick und hab keine Depris mehr

  • Hi,


    ich hab in der Coronazeit mächtig zugenommen. War eigentlich immer schlank und auch sportlich und hab auch immer darauf geachtet eine schöne Figur zu haben und halt auch attraktiv zu sein. Nur ich hatte immer wiederkehrende Depris, warum auch immer. Mußte regelmäßig Antidepriss einnehmen. Im letzten Jahr hab ich dann immer mehr zugenommen , hatte auch Knieprobleme vom joggen und konnte mich auch nicht so bewegen wie sonst. Saß also meist zu Hause und fing immer mehr an aus Frust zu essen. Und da ich allein bin war auch keiner der sagte , eß mal nicht so viel. Außerdem arbeitet ich auch meist im Homeoffice. Na ja, das mit dem Zunehmen ging dann rasend schnell inzwischen bin ich bei 110 kg und wahrscheinlich schon richtig in dem Forum. Aber das kuriose ist, ich fühl mich auf einmal richtig wohl. Die Depris sind viel besser und brauche seit so 4 Monaten keine Tabletten mehr. Ich schlafe wie ein Murmeltier ( hatte immer Einschlafprobleme) Und das tut so gut. Einziger Nachteil: Halt viele neue Klamotten ( das geht ins Geld)
    Also für mich hat das dicker werden schon eher geholfen:). Ich hoffe das das so bleibt.


    Liebe Grüße Nadi

  • hallo Nadi,



    bei mir war es ungefähr im gleichen Alter wie bei Dir, als ich urplötzlich an Gewicht zunahm. Zuvor hatte ich aber immer regelmässig Sport gemacht. Innerhalb kürzester Zeit nahm ich von 65 Kg auf über 110 Kg zu. (ca. 2 Jahre) Das war für mich auch nicht so einfach, denn da häuften sich viele private wie auch beruflichen Probleme.
    Danach hatte ich eine Weilchen Ruhe und nahm auch wieder auf 100 Kg ab. Mein Höchstgewicht hatte ich so um die 40. Das waren satte 135-140 Kg. So genau weiss ich das gar nicht mehr. Momentan bin ich wieder bei ca. 110-115 Kg. Dieses Gewicht habe ich schon seit weit über 10 Jahren.


    Bin nun eine dicke ältere Frau, die auch so zufrieden ist. :)




    Gruss Martha

  • Hallo,


    diverse Lebensmittel die dick machen, dürften als eine Art Antidepressivum wirken, Schokolade zum Beispiel, aber auch Käsesauce oder andere zucker- und fetthaltige Lebensmittel. Aber auch für Alkohol (Eierlikör ist gleich beides!) und Tabak (anderes Thema) gilt das.


    Weniger Bewegung ist eher kein Antidepressivum, eher im Gegenteil. Da würde ich dann eher darauf tippen, dass Du vielleicht nicht so gerne Menschen um Dich herum hast oder zumindest Menschen, die Du Dir nicht aussuchen kannst bzw. Dich das unter Druck setzt, Dich "konform" zu Normen und Erwartungen verhalten zu müssen. Man wird von Mitmenschen ja unentwegt ausgefragt, zu Stellungnahmen aufgefordert, die wollen oft auch einfach in ihren Auffassungen bestätigt werden usw. Oder jemand will ein Gespräch mit einem anfangen, auf das man keine Lust hat.


    Weniger Stress kann aber gut tun, im Homeoffice hat man ja mehr Zeit, man spart Zeit, die man sonst für den Weg zur Arbeit und/oder Kundenbesuche aufbringt, einkaufen ist weniger möglich usw. Frauen müssen sich nicht täglich schminken, Männer nicht unbedingt täglich rasieren und lauter solche Dinge und wenn man mag, bleibt man von früh bis Spät im Pyjama. Man kann auch in gewissem Maß kleinere Pausen machen, wann man will, man kehrt wieder zum vorindustriellen Arbeitsrhythmus zurück. Wenn man Lust hat sich neben der Arbeit Musik anzuhören oder den Fernseher laufen zu lassen oder man etwas im Netz surft droht da nicht gleich die Abmahnung, vorausgesetzt man schafft seine Arbeit. Auch ein Glas Wein ist kein Tabu mehr, man kann rauchen, wann man will, wenn man Raucher ist. Man gewinnt einfach ein Stück Freiheit wieder über sich zurück, das man so im Laufe der industriellen Revolution nach und nach abgegeben hat, als aus selbständigen Bauern und Handwerkern Arbeiter und Angestellte wurden. Sicher, Knechte, Mägde und Tagelöhner gab es immer, aber das Ideal war da ja auch nie.


    Was das Essen angeht - ich weiß nicht, in einem knappen Jahr von schlank auf 110 Kilo. Wie viele Kilogramm sind das wohl (hängt von der Körpergröße ab) bzw. muss man da essen und wie wird es in ein paar Jahren mit dem Tempo aussehen? Wir hatten hier vor eine paar Monaten einen Thread in dem festgestellt wurde, dass Gewicht und Nahrungsaufnahme nicht proportional sind. Ich würde mal versuchen an deiner Stelle das herauszufinden. Ich bringe bei rund 1,85 140 Kilo auf die Waage, aber außer als kleines Kind so bis Ende Grundschule war ich nie schlank, das ist alles aber(relativ ungesteuert) so Stück für Stück gekommen (mit leichtem auf und ab), bei sagen wir mal 40 Kilo in einem Jahr da würde ich ins Grübeln kommen. Ein Kilo Körperfett sollen 7700 Kalorien sein, das entspricht beispielsweise ca. 3 Kilo Rinderhackfleisch 3 Kilo Brot oder 2 Kilo Croissants oder etwa 8,5 Kilo Bananen. Mir scheint die Frage, bei welchem Gewicht da Verbrauch und Aufnahme sich angleichen.


    Wenn es dir auch egal ist, wie viele Kilo sind, dann iss weiter, wenn nicht , dann überdenke die Sache vielleicht. Wobei das komplizierter zu berechnen ist, weil ja der Verbrauch durch die Gewichtszunahme auch steigt, aber wie gesagt, nicht proportional.


    Mir geht es übrigens schon mal definitiv nicht um Optik, es gibt auch sehr korpulente Damen, die ich attraktiv finde genau wie Schlanke und dazwischen, wobei meiner bescheidenen Meinung mancher etwas mehr der anderen etwas weniger besser steht und auch das hängt wieder von subjektiven Vorlieben ab, aber bei 40 Kilo in weniger als einem Jahr, da sagt mir en subjektives Gefühl, dass da noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist, das Gewichtswachstum wird zwar abflachen. Ist das dann noch gesundheitlich zu verkraften, was dabei herauskommt, das frage ich mich.


    Das wäre für mich einfach eine Abwägung, was da mehr belastend ist, die Antidepressiva oder das Gewicht.


    Rechnerisch wären zum Beispiel 40 Kilo in einem Jahr 844 Kalorien täglich zusätzlich dem, was man essen muss, um sein Gewicht zu halten, eine normalgroße und normalgewichtige weibliche Person kann damit wenn sie körperlich wenig aktiv ist wohl gut und gerne ihr Gewicht verdoppeln. Das dauert aber natürlich recht lange, weil die Gewichtszunehme mit der Zeit immer geringer wird.

  • Hallo Nadi


    ich leide seit fast 30Jahren an Depressionen, ich war immer dick, es ging mir gut damit, es ging mir schlecht damit. Depressionen haben für mich mit dem Gewicht nichts zu tun, eher mit Hirnchemie.


    Bleibt die Frage wie es dir nach Corona gehen wird, wenn alle anderen wieder aktiver werden, wenn Homeoffice vorbei ist und die Kollegen Sprüche machen. Ich wünsche dir, dass es dir weiterhin gut gehen wird.


    Übrigens, ich leide eher im Lockdown wegen den eingeschränkten Möglichkeiten aktiv zu sein. Aber manchen geht es damit besser, weil der Druck aktiv sein zu "müssen" oder "sollen" weg ist, das Umfeld keine Erwartungen hat.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Depressiv (ungleich kurzfristige depressive Verstimmung) war ich noch nie, aber gut essen macht Freude und gute Laune, und heißer Käse steht bei mir auch ganz oben, auch Milchreis mit viel Süßung. Aber das Ergebnis meiner Eßlust ist halt auch nicht zu übersehen. ;)


    Ich kenn die Frage nicht beantworten, ob ich mich Schlankrationen auskommen könnte, ohne depressiv zu werden. :D


    Ich finde die Frage eher schwierig, ob es das "wert" ist, so dick zu sein, wie ich bin, wenn ich alles abwäge. Ein wenig weniger könnte/sollte es wohl schon sein. Drunter leiden tue ich nicht, aber ich weiß, daß ich Glück habe bisher gut weggekommen zu sein bei meiner Art mich zu ernähren.


    Gemeine Sprüche gegen Dicke halte ich in den meisten Fällen für eine Art Neid oder Mißgunst oder aus der Steinzeit herübergerettete Angst man könnte die Vorräte der Gruppe gefährden.

  • Habe mich gerade auch mal wieder gewogen. Ganz überrascht war ich nicht, denn ich dachte mir schon, dass ich wieder an Gewicht zugelegt habe. "Corona" lässt grüssen. :D


    Habe bereits wieder über 120 Kg an Gewicht mit Tendenz auf 130 Kg. So viel habe ich schon lange nicht mehr gehabt.
    Jetzt muss ich aufpassen. Kenne den Effekt von früher.


    Ich denke, dass ich heute auf jeden Fall mal einen Osterspaziergang machen werde. Das Wetter ist dazu ideal. Ein wenig kühl aber sonnig.


    Wünsche Euch allen ein frohes Osterfest.



    Grüssle Martha

  • Ich kann NAdi ganz gut verstehen, wobei ich bezweifeln möchte, ob das Körpergewicht tatsächlich sich auf Depressionen auswirkt. Ich war schon deutlich schlanker, zu meinen magersten Zeiten brachte ich rund 52 Kilo auf die Waage, und heute wiege ich deutlich über 100 Kilo - Tendenz zur Zeit steigend. Ich hatte als schlankerer Mensch mit Depressionen zu kämpfen, ich kämpfe auch als dicker Mensch mit depressiven Verstimmungen - man kann nicht jeden Tag lachen.
    Aber ich bin heute erheblich zufriedener mit mir selbst, und ich mache meine Lebensumstände dafür verantwortlich.


    Ein Teil meines heutigen Gewichts beruht auf der Einnahme von Psychomedis. Ein anderer Teil ist freilich Ernährung. Aber ich habe für mich einiges an meiner Lebensart und meiner Sicht aufs Leben geändert, und darin liegt für mich der Schlüssel zu einer relativen Zufriedenheit.

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