So lange kann eine Strickjacke dauern

  • Falsche Jahreszeit, aber die Zeiten ändern sich und Strickwaren sind in der Beschaffungsschwierigkeit für uns "Superdicke" in den Gipfelbereichen anzusiedeln. Bei der Suche nach Claas' Retrohosen, spuckte mir die Suchmaschine dieses Bild aus:



    https://www.alamy.com/stock-ph…ur-armitage-20439666.html



    Das ist zwar nicht der dickste Mann der Welt, auch damals sicher nicht, aber die 30 Stunden Arbeitszeit für eine Strickjacke sind ein guter Anshaltspunkt für uns in der aus der ganz dicken Fraktion. Ich hätte da mit noch ganz anderen Zeiten gerechnet. Für eigene Strickversuche oder Aufträge. Ich finde es jedenfalls gut zu wissen, was man sich/anderen da "zumutet" und ggf. vergüten muß. Ich hoffe der theoretisch kommerzielle Link stört nicht, aber Bilder vom angeblich dicksten Mann des Jahres 1969 , wird hier ja kaum jemand für eine Nutzung auf der eignen Homepge lizensieren wollen.




    PS: Zum Glück war es mir allerdings leztes Jahr gelungen, Quellen für Industriewaren aufzutun. Aber für Männer wüßte ich jetzt auch keine Bezugsquelle. Eine exakte Zeit für das Selbermachen kannte ich leider nie, ich bekam meine Pullover immer zu Festtagen geschenkt und die betagte Verwandte hätte sich eher die Zunge abgebissen als mir eine solche Zeit zu nennen. Irgendwann konnte sie das dann aus Altersgründen nicht mehr.

  • Davon bin ich zwar noch ein ganzes Stück entfernt, aber gut zu wissen, dann kann ich ja schon mal üben, oder meine Frau darauf vorbereiten.;) Sie scheint ihn übrigens gerne zu haben, entweder so, wie das zwischen Männlein und Weiblein eben ist, oder vielleicht doch der Bruder?


    Aber 30 Stunden ist schon heftig, wenn man einen Pullover braucht und vielleicht nicht auf Rosen gebettet ist. Bekommt man da als Betroffener eigentlich irgendwelche Zuschüsse?

  • Wie geht man mit Süchtigen in der Gesellschaft um? Das ist eine sehr schwierige Frage. Ich denke auch, dass es wichtig ist, dass die Süchtigen eine Struktur in ihrem Alltag bekommen. Und Mendi hat es auf den Punkt gebracht, viele dieser Menschen haben sicher schon viele Therapien und Entzüge erfolglos hinter sich gebracht.
    Es ist gewiss besser, wenn sie einer sinnvollen Arbeit nachgehen und danach mit Bier belohnt werden als wenn sie den ganzen Tag nur herum hängen und saufen.


    Im Bericht steht jetzt leider nicht was für ein Algorithmus angewendet wird, um die abgegebene Biermenge zu beeinflussen; es steht lediglich bis zu fünf Dosen pro Tag. Wenn man das tatsächlich so kontrollieren kann, dass die Menge über die Zeit zurückgeht, so wäre das doch ein Erfolg.


    Mir ist das jedenfalls lieber als was ich in diversen Ländern Asiens gesehen habe. Dort werden Alkoholiker, Bettler und Drogenkranke von der Polizei eingesammelt und in den Knast geschickt. Die Straßen und Parks sind dann frei von denen, aber das Problem wird dabei nicht gelöst.

  • Leider falscher Thread aber ich antworte trotzdem mal hier. Soweit ich weiß, sperrte man auch mal bei uns die Stadt- und Landstreicher ein, aber das ist nicht mein Punkt, sondern, dass mir diese "Bezahlung" in Naturalien widerstrebt. Die Leute sollten zumindest den Gegenwert des Bieres als Anreiz auch in Geld haben können. Weil gibt man ihnen direkt Bier, dann trinken sie es auch sofort. Ja, sie dürften es auch so vertrinken, aber dann hätten sie zumindest die Wahl.

  • Hallo Rosemarie,


    Entschuldige, dass ich deinen Thread verschandelt habe.
    Das ist ein interessanter Artikel. Das deckt sich übrigens mit den Kosten für geschneiderte Kleider, wenn die Stundensätze entsprechend eingesetzt werden.


    Claas, was scheint deine Frau gerne zu haben? Ich hab' das jetzt irgendwie nicht verstanden :o

  • Daß die Frau auf dem Bild den Mann auf dem Bild mag, könnte schon sein, Claas. Vielleicht ist sie aber auch einfach stolz auf den Cardigan.



    Kein Problem Angelica, das ist mir auch schon passiert.:)

  • Endlich habe ich verstanden, was Claas gemeint hat. Gwen mag Arthur. Manchmal bin ich schwer von Begriff :p


    Gwen Matthewman ist berühmt und hat sogar ihren eigenen Wikipedia-Eintrag (nur English). Sie hielt offenbar den Geschwindigkeits-Weltrekord im Stricken (Maschen pro Minute) und hat einen Pullover für Neil Armstrong gestrickt.

  • Na, endlich..:D Wobei ich das aber auch schlecht formuliert hatte. Aber so scheint es doch, oder liege ich verkehrt?


    Dein Rechercheergebnis ist interessant, allerdings heißt das auch diese 30 Stunden sind vermutlich für durchschnittliche Strickerinnen (und die wenigen männlichen Stricker) unrealistisch.

  • Hallo Claas,


    das stimmt zwar, aber eine Weltrekordnhalterin ist schon eine andere Hausnummer, als wir Hobbyisten. Wobei ich mit meinem Bauch und Vorbau und den durch die Masse weniger flinken Armen sowieso noch einmal gehandicappt bin und noch nicht mal regelmäßig stricke, sondern eigentlich überhaupt nicht. Aber selbst eine normalgewichtige geübte Strickerin kann einer Weltrekordhalterin sicher nicht das Wasser reichen.


    Ich bin wirklich froh, daß ich noch Quellen finden konnte, die bieten, was ich suche. Ich will nicht wissen wie lange meine alte Tante in ihren letzten Jahren (bei meinem letzten Pullover war sie über 80) daran gesessen hat, da sind bestimmt Wochen draufgegangen. Ich bekam von ihr meist zu Weihnachten oder zum Geburtstag irgendetwas Gestricktes, nicht immer einen ganzen Pullover oder eine Strickjacke, aber doch relativ oft. Diese Stücke werde ich jetzt noch mehr in Ehren halten. Hätte ich ihr etwas zum Gegengeschenk gemacht, daß auch nur annähernd den Gegenwert gehabt hätte, hätte sie das niemals angenommen.

  • Diese Rekordzeit wird sie sicher nicht konstant beibehalten können. Im Schnitt ist sie vielleicht ein wenig schneller als eine andere professionelle Strickerin.


    Aber ich würde jetzt Hobbyisten nicht unbedingt unterschätzen. Wenn ich meiner älteren Tante beim Stricken zusehe, da gehen die Stricknadeln mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit um Wolle herum. Ich denke, wenn man das auch nur hobbymäßig das Leben lang gemacht hat, wird man unweigerlich schnell.

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