• Hallo zusammen,

    ich habe Akte 20.13 am Dienstag gesehen. Irgendwie habe ich der 21 Jährigen nicht abgenommen, dass sie so sehr von ihren 210 kg eingeschränkt ist, wie sie gesagt und getan hat. Hat jemand das von Euch auch gesehen? Hattet ihr auch diesen Eindruck?

    LG Andreas

  • Ob Du ihr das abnimmst oder nicht spielt keine Rolle - davon abgesehen, dass der Wahrheitsgehalt eines Boulevardmagazins eines Privatsenders eh mit Vorsicht zu geniessen ist :rolleyes: geht es jedem mit seinem Gewicht anders.


    Und ganz ehrlich: Ja - bei einem BMI von 81 glaube ich schon dass es möglich ist dass die Einschränkungen so groß sind, auch wenn sie erst 21 Jahre alt ist. Ich merke bei BMI 59 "bereits" dass sehr, sehr viel einfach zu viel für mich wird. BMI 81 mag ich mir als Belastung gar nicht vorstellen. Irgendwann ist einfach Schluß, aber da ist die Grenze bei jedem anders.


    Mehr als die ersten Minuten von dem Beitrag konnte ich eh nicht ertragen. Da wüsste ich gar nicht wo ich anfangen sollte worüber ich mich am meisten aufrege.

  • Hallo zusammen,

    ich habe Akte 20.13 am Dienstag gesehen. Irgendwie habe ich der 21 Jährigen nicht abgenommen, dass sie so sehr von ihren 210 kg eingeschränkt ist, wie sie gesagt und getan hat. Hat jemand das von Euch auch gesehen? Hattet ihr auch diesen Eindruck?

    LG Andreas


    ja, ich hab´s gesehen. Aber wieso nimmst du ihr das nicht ab? Wie hätte sie sich denn Deiner Meinung nach verhalten sollen? Hätte sie weinen und verzweifelter aussehen müssen? Versteh das nicht. Das man diverse Einschränkungen und Probleme bei diesem hohen Gewicht hat, ist doch ganz normal. Das bedeutet aber doch nicht, dass man gleich zusammenbricht und völlig neben sich steht, sobald man drauf angesprochen wird.:rolleyes:


    Man muss ja auch im Alltag funktionieren und gerade als dicker Mensch hat man doch gelernt, nicht zu jammern, sondern die Zähne zusammen zu beissen und sein Leid nicht an die grosse Glocke zu hängen.:o


    Am besten finde ich immer noch dieses Klischee und die Einschätzung mancher Bekannter, Arbeitskollegen etc, die - wenn sie einen dann mal beschreiben sollten- oft sagen "ja, die ist immer lustig und gut drauf, so wie viele Dicke das ja von Natur aus sind".:mad:


    Und woraus schliessen sie das? Weil der dicke Mensch beschlossen hat, nicht wie ein Trauerkloß durchs Leben zu rennen, Anfeindungen lieber wegzulächeln, anstatt zu weinen. Schmerzen und Probleme lieber zu ertragen und zu vergraben, anstatt sie nach außen zu tragen, denn die Reaktionen der Menschen wären entsprechend abfällig, unverständlich oder schlichtweg unpassend, als das sie einen in irgendeiner Form weiterbringen würden.:mad:


    Sie reichen von "dann nimm halt ab" bis hin zu "Sie tun mir ja soooo leid mit ihrem starken Gewicht, das muss ein schreckliches Leben für sie sein, und besser wirds ja wohl auch nicht mehr"! (so wird man manchmal von fremden(!) Menschen, meist älteren Damen ungefragt angesprochen, gerade ältere Damen können aber auch sehr beleidigend und abfällig sein, wenn man dick ist.):eek:


    Beide Reaktionen auf (zb geäußerte Probleme wie Rückenschmerzen beim Gehen) sind sowas von contraproduktiv und schwarz-weiß-Malerei, dass man es besser für sich behält und still vor sich hinleidet.


    Man macht eben gute Miene zum bösen Spiel, dass man wenigstens als netter Mensch wahrgenommen wird, anstatt als Trauerkloß.


    Und gerade wenn man dick ist, leidet man stiller als die anderen. Wenn ich einen Spaziergang mit anderen Personen machen, dann sage ich ganz sicher nicht "lass uns mal ne Pause machen", weil ich nicht mehr kann. Zumindest dann nicht, wenn ich weiß was da wieder für Blicke und Gedanken kommen. Lieber reisse ich mich noch mehr zusammen und laufe weiter, als mein Leid an die grosse Glocke zu hängen.


    Weil ich nicht "die typische Dicke" sein will, die nicht mithalten kann. Bekannte würden lästern und wären genervt, SCHLANKE Freunde bemühen sich es zu verstehen, können die Schmerzen und Probleme dennoch nicht nachvollziehen. (Konnte ich früher als schlanker Mensch auch nicht)


    Niemand der 210kg wiegt, lebt ohne Einschränkungen. Das geht alleine von der Physik her schon mal nicht. Strümpfe anziehen, Schuhe zubinden, sich waschen, anziehen, der Haushalt(!) usw

  • Irgendwie habe ich der 21 Jährigen nicht abgenommen, dass sie so sehr von ihren 210 kg eingeschränkt ist, wie sie gesagt und getan hat. Hat jemand das von Euch auch gesehen? Hattet ihr auch diesen Eindruck?


    Ja, den Eindruck hatte ich auch. Nur noch acht Schritte gehen, kein Kontakt nach draußen möglich, in der Wohnung gefangen... Das war ganz offensichtlich nicht der Fall. Es wurde ja gezeigt, wie sie sich ohne Hilfsmittel bewegt hat. Gewundene Treppe runter, zum Auto, ins Auto etc. und wieder retour.
    Dass sie eingeschränkt ist durch ihr Gewicht, glaube ich gern. Aber eben nicht in der beschriebenen Form.

  • Ja, den Eindruck hatte ich auch. Nur noch acht Schritte gehen, kein Kontakt nach draußen möglich, in der Wohnung gefangen... Das war ganz offensichtlich nicht der Fall. Es wurde ja gezeigt, wie sie sich ohne Hilfsmittel bewegt hat. Gewundene Treppe runter, zum Auto, ins Auto etc. und wieder retour.
    Dass sie eingeschränkt ist durch ihr Gewicht, glaube ich gern. Aber eben nicht in der beschriebenen Form.


    Ist doch bekannt, dass im TV alles überdramatisiert werden muss! Schließlich soll der Zuschauer ja Mitleid bekommen bzw. seine Tränendrüsen aktiviert werden.

    Dick sein ist keine physiologische Eigenschaft - das ist eine Weltanschauung. (Kurt Tucholsky)

  • Ich habe mir den Film im Internet angeschaut und muss sagen, dass ich die junge Frau schon als stark eingeschränkt empfinde, man bedenke dabei auch ihr Alter. Die anderen Mädels in ihrem Alter gehen aus und schaut nur mit Mühe und Not ein paar Treppenstufen. Das schließt sie automatisch vom normalen Leben so gut wie aus.
    Ich finde es schon arg, wie die Krankenkasse da reagiert hat (oder eben nicht reagiert hat). Natürlich ist auch mir bewusst, dass im TV alles immer reißerischer dargestellt wird.
    Ich denke aber, dass die Frau dringend Hilfe braucht.

  • Ähem - "überdramatisiert" :confused: :rolleyes: - haben wir den gleichen Beitrag gesehen?


    Bei allem Hass zu privaten Medien, aber die junge Frau ist ja nun nicht die (kurze!! ) Treppe (aus dem Hochparterre!) runtergehüpft, sondern wie ein zweijähriges Kind Stufe für Stufe runter, schwer schnaufend, sich an Geländer und Wand krallend um sich dann auf Knien ins Auto zu robben und sich auf den Sitz zu hiefen. Sie ist 21 Jahre alt!


    Sorry, aber wenn das nicht extrem eingeschränkt ist, weiß ich grad auch nicht mehr.:confused: Ob das nun 8 oder 10 Schritte ohne Gehilfe sind, ist nun wirklich zweitrangig.


    Und nur weil sie MAL mit Hilfe die Treppe runter und in ein bereitstehendes (ausreichend großes) Auto steigen kann, heißt das nicht dass sie nicht dennoch in der Wohnung gefangen ist.


    Es wurde ja klar gemacht, dass sie kein Geld hat, damit vermutlich auch kein Auto (samt Chauffeur, weil sie wegen des Bauches vermutlich gar kein Auto selbst fahren kann bzw. vielleicht keinen Führerschein hat) ... und die Treppe wieder hochkommen wird auch nochmal ein anderes Thema sein als runter.


    Wo wir es doch grad neulich vom Thema Verdrängung hatten ... sorry, aber dass die Frau extrem in Bewegung und Lebensqualität eingeschränkt ist sieht man einfach - ob nun SAT 1- Beitrag oder nicht.



    Grausig finde ich die Anwälte die mit dem Klagen auf OPs ihr täglich Brot machen und dass man inzwischen davon ausgeht dass ab BMI 50 nur noch eine OP helfen kann :confused:


  • Ich denke aber, dass die Frau dringend Hilfe braucht.


    ja, das sehe ich auch so. Aber welche Hilfe? Sie bekommt psycholgische Betreuung, hat 2 Magenband-OPs hinter sich. Daß ihr eine Schlauchmagen-OP hilft, wage ich zu bezweifeln. :(

  • Sorry, aber wenn das nicht extrem eingeschränkt ist, weiß ich grad auch nicht mehr.:confused: Ob das nun 8 oder 10 Schritte ohne Gehilfe sind, ist nun wirklich zweitrangig.


    Es waren deutlich mehr als die angegebenen 8 Schritte... Ich finde das ganz und gar nicht zweitrangig, wurde doch im Beitrag so getan, als müsse sie notfallmäßig unters Messer - u.a. weil die nötigen Wege in die konventionelle Behandlung nicht zu schaffen seien bzw. weil sie sich ja gar nicht mehr bewegen könne. Sehr mühsam ist nicht "gar nicht". Es gibt Menschen, die sich gar nicht bewegen können - diese Frau gehört nicht dazu.


    Würde sie mal von einem Arzt ernst genommen, hätte es Auswirkungen auf die Behandlung, ob sie gar nicht mehr mobil ist oder ob es ohne Gehhilfe eine kurze Strecke und mit Gehhilfe vielleicht ein paar Schritte mehr sein können.


    Es wurde ja klar gemacht, dass sie kein Geld hat


    Das wurde m.E. nur suggeriert. Gesagt wurde, dass sie keine Ausbildung und keinen Job habe und deshalb mit Erotikfotos Geld verdiene.


    Dass wir uns nicht falsch verstehen: Ich glaube sehr wohl, dass sie massive Einschränkungen und vermutlich wenig Geld hat und dass sie mit ihrer Einnahmequelle nicht glücklich ist. Aber das naive Aschenputtel, das nach zwei misslungenen OPs auf die SAT1-Fee warten muss, das nehme ich ihr nicht ab. Da vermute ich durchaus das Kalkül, dass die Krankenkasse schwerwiegende OP-Kontraindikationen beiseite wischen wird, wenn das Fernsehen aufläuft.


    Grausig finde ich die Anwälte die mit dem Klagen auf OPs ihr täglich Brot machen und dass man inzwischen davon ausgeht dass ab BMI 50 nur noch eine OP helfen kann :confused:


    Ja, absolut. Das ist m.E. ein Grund mehr, es genau zu nehmen, wie und in welchen Bereichen man eingeschränkt ist.

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