Weniger Zuschläge für kranke Hartz-IV-Empfänger

  • Hng.
    Ich bin Studentin. Wenn ich mal Warmmiete inkl. Strom und Telefon/Internetkosten von 15 Euro Flatratebeteiligung abziehe, dann habe ich sagenhafte 315 Euro zum Leben. Davon gingen bisher 54 Euro Krankenkasse ab. Ab nächsten Monat sind es 66, weil sie den Bafög-Satz erhöht haben und sich die Krankenkasse daran orientiert.
    Ich bekomme gar kein Bafög und 10 Euro mehr im Monat machen bei dem geringen, was man hat, schon was aus.
    Also unterm Strich habe ich dann 249 Euro im Monat zur Verfügung für ...Leben halt. Unikram, Essen, Freizeit und halt auch Zuzahlungen. Das ist zwar meist centgenau aber ich kann mich über mein Leben nicht beklagen. Mein Zimmer hat eine Größe von 15 qm2. WG halt.
    Würde ich von Hartz4 leben würde mir mehr zustehen. Seit 6 Jahren lebe ich so (hab schon während Teilen der Oberstufe alleine gewohnt). Und das nicht schlecht.


    Und: was bin ich froh in Deutschland und mit einem vorhandenen Kassensystem zu leben.
    Ich war zwar lange sehr gesund und Bedarf keines Arztes (außer die üblichen Vorsorgedinge und die Schilddrüsenmedis) - aber in den letzten 2 Monaten kam einiges auf einmal.


    In der Zeit habe ich 240 Euro aus eigener Tasche zugezahlt (Praxisgebühr, Krankenhaustagespauschalendingens, Rezeptzuzahlungen und nötige Dinge für die Lymphdrainage, die von der Kasse nicht übernommen werden)


    Das war nur möglich, weil ich noch ein Polster hatte. Polster ist nicht mehr und ich bin langsam in einem Alter, wo ich meine Eltern einfach nicht mehr um Geld anhauen will (denen bin ich schon unglaublich dankbar, dass sie uns Kindern allen ein entspanntes Studium ermöglichen)


    OP, Reha und der Krempel kommt jetzt erst noch. Mal sehen, was das gibt.


    Ich hab jetzt einen kleinen Job in der Uni. Nicht viel Geld aber doch hoffentlich genug, um meinen "Gesundheitsausgabentopf" wieder ein wenig zu füllen. Und das ja wirklich nicht für Luxus sondern für einfach nötige Dinge.
    Über den bevorstehenden Kostenvoranschlag für die Zahnbehandlung denke ich nach, wenn es soweit ist. Er dürfte...höher ausfallen ;/


    Aber: Das, was ich zuzahle oder auch an Krankenkassengebühr bezahle ist sicherlich nur ein kleiner Bruchteil der tatsächlich entstandenen Behandlungskosten. Der personal Ärzte- und Therapeutensquad, der sich jetzt seit 2 Monate gar fürsorglich kümmert, ist bestimmt nicht billig.
    Und bisher hatte ich nicht das Gefühl als Kassenpatient irgendwie schlechter behandelt zu werden oder groß auf was warten zu müssen.
    Es gab auch 2 Medis, bei denen ich nichts zuzahlen musste, weil meine Krankenkasse mit eben dieser Medifirma einen Vertrag hatte. Das das dann Generics waren ist mir ja mal egal. Geholfen hats.

    "Wenn ich Pinguin bin und mich in der Wüste aufhalte,
    dann liegt es nicht an mir, wenns nicht flutscht.
    Ich muss nur kleine Schritte machen zu meinem Wasser,
    und dann muss ich springen:
    Und dann weiß ich wie es sich anfühlt, in meinem Element zu sein."

  • Na ja, meine Mutter hat da von Krebsmedikamenten berichtet, bei denen es schon Klassenunterschiede gibt. Genauer gesagt bekommen die manche erst, wenn sie bereits Metastasen gebildet haben und manche schon, wenn sie "nur" den Tumor haben.


    Und das heisst, dass Kassenpatienten die erst später kriegen obwohl sie schon eher sinnvoll wären?! Da kenn ich mich nicht aus aber das wär echt übel. Hoffe mal, dass ich nicht in solch eine lage komme und auch weiterhin zufrieden bleibe mit der Versorgung in Deutschland. Ich bin zwar nicht sooo patriotisch aber ich habe es in anderen Ländern schon viel schlimmer erlebt. Vielleicht stimmt es ja doch, dass Deutsche viel jammern

  • hallo Cailly

    @Sahra: Leider gehörst Du mit deiner Einstellung zu einer Minderheit - aber lass dich davon nicht Abschrecken, nur wenn diese Minderheit sich zu Worte meldet kann sich jemals etwas Ändern.



    ich komme immer mehr zu dem ergebnis, dass es vermutlich den meisten menschen selbst zu schlecht geht, um denen die noch weniger haben, auch nur das schwarze unter dem fingernagel zu gönnen. traurig und auch ärgerlich, mit an zu sehen, wie volkes zorn so leicht zu lenken ist, weg von den eigentlichen ausbeutern, hin zu denen die am boden liegen und die folglich so schön leicht zu treten sind. :rolleyes: ich gehöre anscheinend wohl tatsächlich zu einer minderheit, aber am anderen ende der kette. mir geht es zu gut (zumindest empfinde ich es so) um den armen ihr weniges zu neiden. anstatt zu rufen "weniger für die da", wäre eine solidarisierung und der ruf, "mehr und gerechter für alle", in meinen augen sehr viel sinniger. so aber, füllt eine elitäre minderheit sich weiterhin die zum platzen vollen taschen, wärend die große masse damit beschäftigt ist, nach unten die sündenböcke zu treten, die ihnen vorgeführt werden um sie ab zu lenken. die moderne ausführung von "brot und spiele".

    chanchenlos werden ältere und kranke menschen in ein system gepresst, in dem sie zwingend durch alle raster fallen müssen. so sorgt man für nachschub der "hassobjekte", die niemals ausgehen dürfen, soll die ausbeutertretmühle am laufen gehalten werden. bis jetzt brauchen sich die tretmühlenbetreiber jedenfalls nicht sorgen.


    lg

  • Zitat von s.naumann

    ...
    ich klinke mich an dieser stelle aus, mich widert so etwas an.
    ...


    Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern...
    Na so schlimm war das Widerliche dann wohl doch nicht.

    Es ist keine Art Meinungen anderer Leute als widerlich zu bezeichnen, dann halt dich echt hier raus aus der Diskussion, die ganz gut ohne dich und dein Gejammer läuft.
    Hier erzählen Leute ihre Geschichten dazu und wie sie es empfinden und müssen sich nicht platte Polmik um die Ohren hauen. Den einzigen Neidhammel den ich hier ausmache bist du, denn es haben auch Leute geantwortet die noch weniger haben und trotzdem klar kommen.
    Sicher hat hier keiner die fette Kohle und muss schauen, wie er über die Runde kommt. Auch ich als Alleinerziehende muss diese Zuzahlungen leisten. Unser Gesundheitssystem ist neben Schweden glaub ich, eines der besten auf der Welt, auch für HartzIV-Empfänger.

  • ich denke es geht hier um diesen eingestellten Artikel, der besagt dass die Zuzahlung für Mehrbedarf für Diabetiker gestrichen werden soll.
    Etwas, das mich als Diabetikerin in Erstaunen versetzt. Denn ernährungsmäßig entsteht kein Mehrbedarf. Anders sieht es bei der regelmäßigen Kontrollen der Blutwerte aus. Diese wirklich sehr teuren Sticks muss ein Diabetiker 2 selbst tragen und hier erkenne ich einen Mehrbedarf.


    DAss in dem Artikel beklagt wird, dass ein Hartz 4 Empfänger keinen Urlaub machen kann und sich kein Auto leisten kann ist für mich eine absolut bösartige Stimmungsmache.
    Viel eher Sorgen sollte man sich über Kinder machen, die nicht ausreichend ernährt werden, die verwahrlosen. Nicht weil kein Geld dazu vorhanden wäre, sondern weil es immer mehr Menschen gibt die zur Lebensuntüchtigkeit verdammt sind.
    Da bekommt z.B. eine Frau mit Kindern eine Wohnungseinrichtung finanziert, aber keiner fühlt sich zuständig wie das alte Mobiliar entsorgt werden und wie der Transport der neuen Möbel geregt werden soll. Es gibt keine oder nur mangelhafte Koordination von Hilfsangeboten.
    Anfängliche Scham führt dann zu Fatalismus und Selbstaufgabe.

  • Hallo CosmaShiva...


    Als Studentin liegt die Obergrenze für Zuzahlungen pro Jahr irgendwo um die 90 Euro...wenn du chronisch krank bist ist es sogar nur die Hälfte. Du hast zwar jetzt erst mal viel ausgeben müssen für Krankenhaus etc. aber wenn du den entsprechenden Antrag bei deiner Krankenkasse stellst, bekommst du die Mehrausgaben zurück.


    Ich stell auch demnächst meinen Antrag und kauf mir vom "Restgeld" endlich neue Sportschuhe :D

  • Hallo CosmaShiva...


    Als Studentin liegt die Obergrenze für Zuzahlungen pro Jahr irgendwo um die 90 Euro...wenn du chronisch krank bist ist es sogar nur die Hälfte. Du hast zwar jetzt erst mal viel ausgeben müssen für Krankenhaus etc. aber wenn du den entsprechenden Antrag bei deiner Krankenkasse stellst, bekommst du die Mehrausgaben zurück.


    Ich stell auch demnächst meinen Antrag und kauf mir vom "Restgeld" endlich neue Sportschuhe :D


    Hu? Sowas weiß ich zum Beispiel gar nicht.
    Ähh...ich werd dann wohl mal...also... *schleich*


    Mit neuen Sportschuhen sagst du was. Ich fang ja nun (mehr oder minder genötigter Weise) mit Nordic Walking an und hab echt keinen Bock mehr auf halbgare Sportschuhe.

    "Wenn ich Pinguin bin und mich in der Wüste aufhalte,
    dann liegt es nicht an mir, wenns nicht flutscht.
    Ich muss nur kleine Schritte machen zu meinem Wasser,
    und dann muss ich springen:
    Und dann weiß ich wie es sich anfühlt, in meinem Element zu sein."

  • Hu? Sowas weiß ich zum Beispiel gar nicht.
    Ähh...ich werd dann wohl mal...also... *schleich*


    Mit neuen Sportschuhen sagst du was. Ich fang ja nun (mehr oder minder genötigter Weise) mit Nordic Walking an und hab echt keinen Bock mehr auf halbgare Sportschuhe.


    Ui :) da bin ich aber froh, dass ich auch mal was hilfreiches beitragen konnte.
    Hoffe jetzt nur, du hast Belege für Zuzahlungen aufgehoben...die brauchst du meistens obwohl die in der KK das auch alles im PC haben.
    Viel Erfolg wünsch ich dir dann mal.


    P.S. ich geh auch walken ;)

  • Hallo Sonnenkuss

    Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern...
    Na so schlimm war das Widerliche dann wohl doch nicht.



    doch, ich finde es nach wie vor widerlich, wie die Propagandamaschinerie Hass erzeugen kann, Missgunst und Neid. Allerdings las sich Cailly für mich recht resigniert und so ließ ich mich anmieren, mich nochmals zu Wort zu melden. Ja, und jetzt nochmal... komm ich jetz in Fernsehn? :D

    Zitat

    Es ist keine Art Meinungen anderer Leute als widerlich zu bezeichnen,



    Verzeihung. Mag sein ich habe mich an dieser Stelle missverständlich ausgedrückt. Ich wollte damit nicht sagen, dass ich Meinungen widerlich finde, sondern die Art und Weise wie sie gebildet werden, Stichwort Propaganda (Hartz-Hetze).

    Zitat

    dann halt dich echt hier raus aus der Diskussion, die ganz gut ohne dich und dein Gejammer läuft.



    Aha? Aber das ist jetzt "eine Art", ja?

    Zitat

    Hier erzählen Leute ihre Geschichten dazu und wie sie es empfinden und müssen sich nicht platte Polmik um die Ohren hauen.



    Nun, ich finde das ewige Geschrei von "Gejammer" und das auszugweise Zitieren (das die andere, relativierende Hälfte der Aussagen, dass nämlich sich viele Bedürftige nicht einmal Winterkleidung leisten, geschweige denn ihre Nebenkosten bezahlen können, einfach unterschlägt) durchaus als Polemik und zwar auf unterstem Niveau.

    Zitat

    Den einzigen Neidhammel den ich hier ausmache bist du, denn es haben auch Leute geantwortet die noch weniger haben und trotzdem klar kommen.



    Gibt es dazu auch eine nachvollziebare Begründung? Warum sollte ich neidisch sein, auf Menschen, die das Kunststück vollbringen (müssen), noch unter Existenzminimum zu leben?

    Zitat

    Sicher hat hier keiner die fette Kohle und muss schauen, wie er über die Runde kommt. Auch ich als Alleinerziehende muss diese Zuzahlungen leisten. Unser Gesundheitssystem ist neben Schweden glaub ich, eines der besten auf der Welt, auch für HartzIV-Empfänger.



    Nun ja, ich muss nicht unbedingt "schauen". Mein Job ist sehr sicher und relativ krisenfest. Es reicht bei mir, um gut und weitgehend sorgenfrei zu leben und für das Alter etwas vor zu sorgen. Mir reicht das vollkommen und ich gönne das JEDEM Menschen.

    LG

  • Liebe toni

    DAss in dem Artikel beklagt wird, dass ein Hartz 4 Empfänger keinen Urlaub machen kann und sich kein Auto leisten kann ist für mich eine absolut bösartige Stimmungsmache.



    du bist wieder einmal meine Glaubensrettung (an die Menschheit). :) Wobei dort ja auch noch anderes steht, wie eben die Sache mit der Wiunterkleidung u. ä. - (ironie on) ja, aber das geht dann unter neben der Entrüstung über die angebliche Unverschämtheit, dass "solche Leute" überhaupt wagen, auch noch über Urlaub zu reden. Das können sich ja nicht einmal viele der produktiven Artbeitssklaven dieses Systems leisten! (ironie off). Aber anstatt das System an zu zweifeln, das so viele Menschen ausbeutet, wird sich über die ganz am Boden Liegenden aufgeregt, die ja gar kein Recht mehr haben Ansprüche zu stellen. Mir graust es regelmäßig, wenn ich mitbekomme, wie schnell die Menschenwürde zur Metapher verkommt.

    Zitat

    Viel eher Sorgen sollte man sich über Kinder machen, die nicht ausreichend ernährt werden, die verwahrlosen. Nicht weil kein Geld dazu vorhanden wäre, sondern weil es immer mehr Menschen gibt die zur Lebensuntüchtigkeit verdammt sind.



    Exakt! Aber auch das geht damit einher, dass das genügend vorhandene Geld, nicht dort ankommt wo es hingehört. Aber es sieht immer gut aus, genau diese Gelder zu kürzen und das ist so, weil eine bespiellose Hasspolitik betrieben wird, die auf Sündenbocksuche basiert.

    Zitat

    Da bekommt z.B. eine Frau mit Kindern eine Wohnungseinrichtung finanziert, aber keiner fühlt sich zuständig wie das alte Mobiliar entsorgt werden und wie der Transport der neuen Möbel geregt werden soll. Es gibt keine oder nur mangelhafte Koordination von Hilfsangeboten.
    Anfängliche Scham führt dann zu Fatalismus und Selbstaufgabe.



    Ja, und in den Medien wird es dann so dargestellt, dass sie ja alles vorne und hinten hineigestopft bekam aber dennoch ein Assi ist, weil sie "den Hintern nicht hochbekommt".

    LG

  • Zitat von s.naumann

    ...doch, ich finde es nach wie vor widerlich, wie die Propagandamaschinerie Hass erzeugen kann, Missgunst und Neid...


    Mein Gott bist du verbittert. Was ist das denn bitte für ein Diskussionstil?
    Wenn du mit Gewalt Recht behalten willst, dann behalt deine Meinungsmache für dich. Denn du bist genauso ein Hetzer und Aufrührer, nur in die andere Richtung, auf die, die ihre Abgaben zahlen und ab und an mal darüber jammern. Die auch schauen müssen, wie sie Winterklamotten kaufen, obwohl sie treudoof in die Arbeit rennen.
    Engagiere dich politisch und mach was, statt bei der Hetze mitzumachen.

  • Hallo Sonnenkuss

    Mein Gott bist du verbittert. Was ist das denn bitte für ein Diskussionstil?
    Wenn du mit Gewalt Recht behalten willst, dann behalt deine Meinungsmache für dich. Denn du bist genauso ein Hetzer und Aufrührer, nur in die andere Richtung, auf die, die ihre Abgaben zahlen und ab und an mal darüber jammern.



    Leider kann ich deine Gedankengänge in keinster Weise nachvollziehen, folglich auch nicht darauf eingehen. Belassen wir es also dabei, dass wir uns nicht verständigen werden können. Allerdings werden auch Deine fortgesetzen und unbegründeten Unterstellungen, mich nicht davon abhalten, meinen Gedanken Ausdruck zu verleihen. Das ist das Schöne an der Demokratie. :)

    Zitat

    Die auch schauen müssen, wie sie Winterklamotten kaufen, obwohl sie treudoof in die Arbeit rennen.
    Engagiere dich politisch und mach was, statt bei der Hetze mitzumachen.



    Ich renne nicht treudoof in meine Arbeit, sondern ich betrachte sie als Privileg, das ich arbeitslosen Menschen voraus habe. Folglich gönne ich auch jedem Menschen das gleiche Geld was ich verdiene, auch wenn er keine Arbeit hat (die ihm/ihr Freude und Anerkennung bringen könnte), was mir für diesen Menschen dann ehrlich leid tut. Sei mir nicht böse, aber für mich liest eher du dich ziemlich verbittert, von wegen treudoof usw. ...

    Engagement betreibe ich im privaten und sozialen Bereich und bin, neben meiner von mir heiß geliebten Arbeit, damit völlig ausgelastet. Ich sage ja, es geht mir zu gut um mich auf zu regen. ;)

    LG

  • Zitat

    Nun, ich finde das ewige Geschrei von "Gejammer" und das auszugweise Zitieren (das die andere, relativierende Hälfte der Aussagen, dass nämlich sich viele Bedürftige nicht einmal Winterkleidung leisten, geschweige denn ihre Nebenkosten bezahlen können, einfach unterschlägt) durchaus als Polemik und zwar auf unterstem Niveau.



    Da pack dich mal schön an die eigene Nase!

    Du hast den Artikel hier in reißerischer Manier eingestellt. Hast du gedacht es liest keiner weiter als die Schlagzeile? Im drauf folgenden Text relativiert sich diese nämlich schnell.

    Es wird immer nur Mehr Geld gefordert. Wie wärs den wenn statt dessen mal Lohn und Brot für alle gefordert würde? Aber dann müßte ja der eine oder andere zugeben das es zwar gelegentlich recht langweilig, aber immer noch sehr bequem in der sozialen Hängematte ist. :eek:

  • Da pack dich mal schön an die eigene Nase!



    Ähm? Okay...

    Zitat

    DU hast den Artikel hier in reißerischer Manier eingestellt. Hast du gedacht es liest keiner weiter als die Schlagzeile? Im drauf folgenden Text relativiert sich diese nämlich schnell.



    Ich hatte tatsächlich geglaubt, der Artikel spräche für sich, daher meine knappe, bzw. nicht vorhandene Kommentierung. Ich finde nicht, dass sich irgendetwas darin relativiert, eher im Gegenteil. toni hat das sehr schön erkannt und auch benannt, Stichwort Stimmungsmache.

    Zitat

    Es wird immer nur Mehr Geld gefordert.



    Es wird eben nicht mehr Geld gefordert, sondern es wird gefordert, denen die eh nichts haben, immer mehr zu kürzen, denn selbst das Wenige sei noch zuviel.

    Zitat

    Wie wärs den wenn statt dessen mal Lohn und Brot für alle gefordert würde?



    JA - genau! Darin sind wir uns einig.

    Zitat

    Aber dann müßte ja der eine oder andere zugeben das es zwar gelegentlich recht langweilig, aber immer noch sehr bequem in der sozialen Hängematte ist. :eek:



    Dann müsste zuerst einmal der Eine oder Andere zugeben, dass diese Hängemattenlieger nur Einzelfälle sind, an denen eine ganze Propagandamaschinerie hochgezüchtet wird, die Millionen ehrlicher Menschen in Not verunglimpft, zu dem Zweck, mit dieser Art Hetze, genau diese, oben angesprochene und so dringend nötige Solidarisierung, zu verhindern. Nichts wäre nämlich schlimmer als ein einiges Volk, denn das wäre das Ende der Abzocke via Feindbildpflege.

    LG

  • Ich kann ehrlich gesagt nichts schlimmes daran finden, Zuschläge für Personen zu kürzen, die diese Zuschläge nicht brauchen...
    Der Artikel gibt sich wichtiger und gehaltvoller, als das spezielle Thema ist.
    Dass sich die meisten Arbeitslosen keinen Urlaub leisten können, ist vollkommen in Ordnung. Ich habe auch ohne Arbeitslosigkeit schon seit Jahren keinen Urlaub mehr gemacht. Die Entspannung zuhause zu bleiben, genügt vollkommen.
    Auto leisten - das müssen sich viele nicht können. Wenn man nicht gerade in Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern, in einem abgelegenen Dorf ohne nahe Busanbindung wohnt, kann man sein Leben auch gut ohne Auto bewerkstelligen!
    Meiner Erfahrung nach kommt man mit dem Hartz-Satz klar, zur Nor auch vorübergehend mit weniger. Und dass sich manche keine WInterkleidung leisten können, ist für mich kein Argument! Dann gehe ich für Kleidung zur Diakonie oder zum Roten Kreuz, und hole mir mein Essen bei der Tafel.
    Für die große Mehrheit ist es relativ einfach zurechtzukommen. Sobald man zu der Minderheit gehört, die einen erhöhten Bedarf wirklich haben, wird es schwierig. Da gehört dann zusätzliche Unterstützung dazu, die von vielen Ämter gern verschwiegen oder verweigert wird, weil es für sie Mehraufwand bedeutet... das ist das, was nicht in Ordnung ist.
    Es ist bekannt, dass die Medien Sachen gern aufbauschen, wenn sich eine Gelegenheit dazu bietet. Man sollte die Dinge dann aber besser objektiv betrachten und kritisch hinterfragen, als sich davon mitreißen zu lassen - weder in die eine (die armen Leute!) noch andere (das sind doch alles Schmarotzer!) Richtung ist das gut.


    LG,
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • toni hat das sehr schön erkannt und auch benannt, Stichwort Stimmungsmache.


    jetzt tret ich verlegen von einem Fuß auf den anderen......:o denn mit "Stimmungsmache" habe ich sehr wohl den Artikel gemeint.
    Es ist absolut ärgerlich, dass hier die Forderung nach einem Urlaub bzw. Auto mit den Schwierigkeiten Winterkleidung zu finanzieren vermischt wird.
    Ich glaube auch nicht, dass jemals Mehrkosten bei Diabetis finanziert wurden, möglicherweise bei diversen Folgeerkrankungen.
    Das ist schlechter Jounalismus, allerdings habe ich die Beobachtung gemacht, dass zwischen Online-und Printmedien erschreckende Qualitätsunterschiede bestehen.



    Dann müsste zuerst einmal der Eine oder Andere zugeben, dass diese Hängemattenlieger nur Einzelfälle sind,


    leider nein, denn es gibt inzwischen eine Bevölkerungsschicht, die diese "Hängematte" schon z.T. in der dritten Generation ausnützt.
    Menschen die nicht mehr in den Arbeitsprozess einzugleidern sind. Die nicht fähig sind regelmäßig an ihrem Arbeitsplatz zu erscheinen und selbst mit staatlicher Unterstützung sich jeglicher Organisation des Alltags entziehen. Es werden immer mehr.


    Hier kann es natürlich zu der Frage kommen, ob es sinnvoll ist, diesen Mangel an Verantwortungsgefühl durch mehr Geld zu unterstützen.


    Es geht hier nicht um das Heer der Arbeitslosen, das z:B durch Massenentlassungen entsteht, denn gerade die, die es ein Lebenlang gewohnt waren Eigenverantwortungs zu tragen und dazu erzogen wurden sind die, die am wenigsten jammern.

  • Hallo HamsterD

    Zitat

    Ich kann ehrlich gesagt nichts schlimmes daran finden, Zuschläge für Personen zu kürzen, die diese Zuschläge nicht brauchen...



    hmmmm... wenn ich das hier Gelesene richtig interpretiere, ist das von Fall zu Fall unterschiedlich. Ich halte eine Kürzung jedenfalls erst dann für angebracht, wenn eindeutig und in jedem Falle erwiesen ist, dass ein Bedarf ausgeschlossen werden kann. Zumal es so läuft, dass solcherlei Mehrbedarf sowieso erst einmal beantragt werden muss. Im Klartext reden wir hier darüber, dass ein Mehrbedarf, der ohne expliziten Antrag sowieso nicht gezahlt wird, zukünftig generell wegfällt, also auch nicht mehr beantragt werden kann. Was machen denn dann die Menschen, die z. B. diese teuren Kontrollsticks benötigen? Nein, ich halte eine generelle Verweigerung nicht für angebracht.

    Zitat

    Der Artikel gibt sich wichtiger und gehaltvoller, als das spezielle Thema ist.
    Dass sich die meisten Arbeitslosen keinen Urlaub leisten können, ist vollkommen in Ordnung. Ich habe auch ohne Arbeitslosigkeit schon seit Jahren keinen Urlaub mehr gemacht. Die Entspannung zuhause zu bleiben, genügt vollkommen.
    Auto leisten - das müssen sich viele nicht können. Wenn man nicht gerade in Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern, in einem abgelegenen Dorf ohne nahe Busanbindung wohnt, kann man sein Leben auch gut ohne Auto bewerkstelligen!



    Auch hier gilt, der Artikel berichtet von Fragen, die den Hilfeempfängern durch Reporter/Umfrager gestellt wurden. Diese Hilfeempfänger wären von sich aus wohl kaum darauf gekommen, denn sie haben mit Sicherheit andere Sorgen. Das ist doch der Punkt! Durch bewusste Stimmungsmache (Fragen nach Urlaub und Auto, was die Hilfeempfänger natürlich verneinen sich leisten zu können), gezieltes Weglassen von Informationen (Gelder müssen sowieso erst beantragt werden) und eine Berichterstattung, die es aussehen lässt, als seien die Bedürftigen nur damit beschäftigt mehr Geld zu fordern, wird ein Zerrbild aufrecht erhalten, das es aussehen lässt, als ginge es allen noch viel zu gut. Fakt ist jedoch, dass es den meisten Menschen hier zu lande immer schlechter geht, auch denen mit Arbeit. Dies gilt es zu kaschieren, dies gelingt durch Feinbildpflege.

    Zitat

    Meiner Erfahrung nach kommt man mit dem Hartz-Satz klar, zur Nor auch vorübergehend mit weniger.



    Ich käme mit 130€ für Lebensmittel und Getränke vielleicht gerade mal 14 Tage klar, wenn ich sparsam wäre. Das haben diese Menschen im Monat zur Verfügung und viele davon für den Rest ihres Lebens.

    Zitat

    Und dass sich manche keine WInterkleidung leisten können, ist für mich kein Argument! Dann gehe ich für Kleidung zur Diakonie oder zum Roten Kreuz, und hole mir mein Essen bei der Tafel.
    Für die große Mehrheit ist es relativ einfach zurechtzukommen.



    Meine Erfahrungen sagen da ganz anderes. Ich kenne nicht einen Hilfeempfänger, der sich nicht regelmäßig im Verwandten- und Freundeskreis Geld leiht oder Sachen ins Leihhaus trägt. Bei der derzeitigen Kostenexplosion sind die Sätze zu niedrig, was sie vorher schon waren. Seit der Einführung von Hartz IV sind die Sätze nicht angepasst worden und sollen nun noch weiter zusammengestrichen werden? Das schreit zum Himmel meiner Ansicht nach. Ich überlege mittlerweile wirklich, mich politisch zu engagieren, weil ich eine derartige Ungerechtigkeit einfach nur peinlich finde für Deutschland. :mad:

    Zitat

    Sobald man zu der Minderheit gehört, die einen erhöhten Bedarf wirklich haben, wird es schwierig. Da gehört dann zusätzliche Unterstützung dazu, die von vielen Ämter gern verschwiegen oder verweigert wird, weil es für sie Mehraufwand bedeutet... das ist das, was nicht in Ordnung ist.
    Es ist bekannt, dass die Medien Sachen gern aufbauschen, wenn sich eine Gelegenheit dazu bietet. Man sollte die Dinge dann aber besser objektiv betrachten und kritisch hinterfragen, als sich davon mitreißen zu lassen - weder in die eine (die armen Leute!) noch andere (das sind doch alles Schmarotzer!) Richtung ist das gut.



    Aber diese Menschen SIND arm! Laut Definition der Europäischen Union sind das sogar sehr viele Arbeitnehmer in Niedriglohnjobs. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer.

    Hier mal eine Definition:

    Zitat

    Die Europäische Union definiert als armutsgefährdet, wer weniger als 60 % des bedarfsgewichteten Medianeinkommens seines Heimatlandes zur Verfügung hat. Andere, z. B. die Weltgesundheitsorganisation WHO legen die Grenze bei 50 % Während der Ressourcenansatz nur auf monetäre Aspekte eingeht, berücksichtigt der Lebenslagenansatz die tatsächliche Versorgungslage in zentralen Lebensbereichen wie Ernährung, Kleidung, Wohnung, Gesundheit, Bildung, Transport und Kommunikationsmöglichkeiten sowie soziale Sicherheit und Rechtsschutz unabhängig von der allgemeinen Verfügbarkeit.



    Quellenverweis

    In diesem Kontext zu sagen: "Aber man kann ja auskommen." - ist in meinen Augen verfehlt. Vielmehr wäre m. E. die Frage angebracht: "Wieso müssen in einem der reichsten Länder der Erde, so viele Menschen damit auskommen?" (Und wieso lassen sie sich das gefallen?) Womit wir wieder am Anfang, respektive bei der medialen Propaganda landen.

    LG


  • In diesem Kontext zu sagen: "Aber man kann ja auskommen." - ist in meinen Augen verfehlt. Vielmehr wäre m. E. die Frage angebracht: "Wieso müssen in einem der reichsten Länder der Erde, so viele Menschen damit auskommen?" (Und wieso lassen sie sich das gefallen?) Womit wir wieder am Anfang, respektive bei der medialen Propaganda landen.

    LG


    Dann sei hier aber auch die Frage gestattet: Warum gehören wir zu den wohlhabenden Ländern dieser Erde?
    Wir haben keine nennenwerten Bodenschätze (Öl) wie in Brunei oder den arabischen Emiraten, also muss ja etwas anderes dazu beigetragen haben, diesen Wohlstand zu erreichen.


    Diese Forderung nach absoluter Gerechtigkeit und Wohlstandfür alle und jeden ging ja historisch gesehen mächtig in die Hose. Wir erinnern uns?


    Ja, ich bin sehr wohl dafür gegen Ungerechtigkeit und Missstand auf die Straße zu gehen.
    Allerdings habe ich die ERfahrung gemacht, dass die, die es betrifft lieber zu Hause bleiben um nicht die nächste Folge von der Seifenoper XY zu verpassen.

  • Huhu toni!


    Das ist schlechter Jounalismus, allerdings habe ich die Beobachtung gemacht, dass zwischen Online-und Printmedien erschreckende Qualitätsunterschiede bestehen.



    Diese Beobachtung kann ich z. T. bestätigen. Allerdings denke ich mit Grauen an diverse Wartezimmerlektürestunden des Stern oder Spiegel, die sich nicht entblöden die Schmarotzerkeule fröhlich zu schwingen. Ich habe mein Abonnement des Stern daraufhin abbestellt.

    Zitat

    leider nein, denn es gibt inzwischen eine Bevölkerungsschicht, die diese "Hängematte" schon z.T. in der dritten Generation ausnützt.
    Menschen die nicht mehr in den Arbeitsprozess einzugleidern sind. (...)Es werden immer mehr.

    Hier kann es natürlich zu der Frage kommen, ob es sinnvoll ist, diesen Mangel an Verantwortungsgefühl durch mehr Geld zu unterstützen.



    Diese Generation von "berufsmäßigen" Sozialhilfeempfängern konnte jedoch meiner Ansicht nach, nur durch das entstehen was du selbst schon anführtest, nämlich dass die Hilfen und Gelder nicht gezielt flossen und fließen. Das Kapital wurde aufgebracht und planlos gestreut, nach dem Motto - Hauptsache Ruhe - und fertig. Dass diese Verfahrensweise sich irgendwann rächt, ist in meinen Augen die logische Folge. Aber anstatt nun allen den Hahn zu zu drehen (was nur noch mehr Hass und Hilflosigkeit erzeugt), müssten neue Konzepte auf den Tisch um genau die Defizite an sozialer Kompetenz wieder zu beseitigen, die eine jahrzehntelange Vogel-Strauss-Politik erst entstehen ließ. Das würde erst einmal jede Menge Geld kosten, allerdings auch Arbeitsplätze schaffen, für all die Sozialarbeiter nämlich, die dafür benötigt würden. Aber wie soll das dem Wähler "verkauft" werden, nach all den Jahren Propaganda? Somit ist die gezielte Unterstützung solcher Menschen, ein politisches No Go, zumindest wenn man gewählt werden möchte.

    Zitat

    Es geht hier nicht um das Heer der Arbeitslosen, das z:B durch Massenentlassungen entsteht, denn gerade die, die es ein Lebenlang gewohnt waren Eigenverantwortungs zu tragen und dazu erzogen wurden sind die, die am wenigsten jammern.



    Ja, und weil sie nicht jammern, klagen oder protestieren, haben sie auch keine Lobby und werden, fälschlicherweise, mit in den großen Topf geworfen, derer, die den Staat angeblich nur abzocken. Dass das jedoch die Minderheit ist, "Berufssozialhifeempfänger" hin oder her, das fällt durch eben dieses Schweigen gar nicht auf. Ich würde mir wünschen, dass all jene mal die Stimmen erheben und sich zusammentun, die in diesem Lande am Existenzminimum herumkrepeln, das würde vielleicht endlich einmal etwas bewegen. Denn wie gesagt, ich empfinde es als eine Schande für unser reiches Deutschland, wie wir mit unseren Armen, Kranken, Alten und Schwachen umgehen.

    LG

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