92 jährige Oma zu uns in den Ort umziehen?

  • Ich versuche für meine Oma hier eine Wohnung zu finden, damit ich mal eben bei ihr sein kann und sie häufiger besuchen kann. Zur Zeit muss ich ca 20 Minuten fahren und habe nicht immer die Möglichkeit. Wir holen sie einmal im Monat zu uns, da es bei ihr viel zu klein ist für uns 5.
    Bis heute war sie im Krankenhaus und bis Der Alltag wieder geregelt ist, muss ich viel organisieren. Wäre sie hier im Ort könnte ich für sie einfach mitkochen, statt mir das Hirn zu zermatern wie ich jetzt Mittagessen für sie organisiert bekomme. Sie bekommt Essen auf Rädern, das benötigt aber ein Tag Vorlauf.
    Auch mal eben Insulin spritzen wäre kein Problem, so muss ich jetzt sehen ob und wie der Pflegedienst das übernimmt. Bisher hatte sie Tabletten wegen der Diabetes.
    Es wird ja nicht weniger werden und ich finde sie hat Familienanschluss verdient.
    Aber nun wettern meine Eltern dagegen, das wäre zu viel für sie. Wenn sie nochmal umziehen würde, dann ins Pflegeheim oder in das Krematorium.
    Aber ich glaube, dass man heutzutage viel Pflege Zuhause mit dem Pflegedienst und etwas eigeneinsatz leisten kann,....
    Ich hätte gerne eure Meinung und Erfahrungen dazu gehört,....

  • Hallo Sorgenfresser,
    du möchtest, dass deine Oma in eine eigene Wohnung zieht ja? Was sagt das Krankenhaus dazu, kann sie sich noch selber versorgen...Klo-gang, Waschen, Anziehn usw?
    Oder wäre die überlegen Sie in einem Altersheim (heisst ja heut gar nicht mehr so) wohnen zu lassen nicht besser. Da wäre rund um die Uhr Betreuung da.
    Du musst auch dran denken, wenn es ihr heut noch relativ gut geht körperlich, es kann schnell bergab gehen. Lass sie mal in ihren eigenen 4wänden stürzen, keiner da der sofort helfen kann weil es abends oder Nachts passiert ist. Du bist auch nicht rund um die Uhr da, du hast ja noch eine eigene Familie die ihr recht, zu recht verlangt.
    Überleg dir das ganz genau was du machen willst. Die Oma versorgen in allen Ehren aber ein Pflegedienst kommt nur alle paar stunden und den rest musst du für sie sorgen.

    Ein Heim wäre für Dich und Deine Familie die beste Alternative! Es wird dir keiner vorwürfe machen aber du musst selber total fit sein um die Kraft für eine pflege zu haben.

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    Was deinem Partner lieb und teuer, ergibt das schönste Osterfeuer.Wenn Blumen Nachbars Beete zieren, musst du es mit Gift probieren.:cool:

  • Oohhhh, Sie wohnt noch in ihrer Wohnung und macht alles bis auf Essen, baden und einkaufen allein.
    Ich glaube, dass man in Altenheimen nicht wirklich besser betreut ist. Personalmangel, schlechte Bedingungen für die Einrichtungen etc.
    Für nachts hat sie ein Notrufknopf, jetzt schon.

  • Was sagt denn Deine Oma dazu? Will sie überhaupt umziehen? Leider scheitern solche guten Ideen nämlich meist genau darin, dass die Leutchen nicht umziehen wollen.


    Bezüglich eines normalen Altersheimes gebe ich Dir völlig recht, vor allem klingt es definitiv nicht so als bräuchte Deine Oma das schon. Was eher eine bedenkenswerte Alternative wäre sind sogenannte Seniorenresidenzen oder ähnliches. Da mietet man sich eine (teure) eigene Wohnung und kann dann je nach Bedarf Hilfen bzw Pflege dazubuchen quasi. Solche Einrichtugngen sind super allerdings immens teuer und daher für viele Leute einfach unfinanzierbar.

  • Oohhhh, Sie wohnt noch in ihrer Wohnung und macht alles bis auf Essen, baden und einkaufen allein.


    ...


    Für nachts hat sie ein Notrufknopf, jetzt schon.


    Ich glaub auch nicht, dass Oma freiwillig nochmal umzieht! Lass sie in ihrer Wohnung, schau, dass sie regelmäßig das Essen auf Rädern bekommt und ein Pflegedienst sich um sie kümmert.
    Das kann man relativ gut und schnell vor Ort organisieren.
    Und 20min fahrt bis zu ihr hin ist auch nicht die Welt.

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  • Warum genau soll die Oma umziehen? Weil sie selbst das will?


    Können Deine Eltern denn nicht etwas mithelfen bei der Betreuung? Wo und wie wohnt sie denn jetzt, wo sie bereits einen Notrufknopf hat?


    Es kann ja sein, dass sie im Moment noch fit ist. Was aber, wenn sie dement wird, was in dem Alter nahe liegt? Kannst Du dann noch die Verantwortung übernehmen? Was, wenn sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere gefährdet (z.B. Deine Kinder)? Dann muss die alte Dame wieder umziehen?


    Ich habe vor Jahren meinen Vater zu mir genommen. Da war er auch noch fit. Und dann ging's ganz schnell bergab. Das Ende war ein Desaster. Einer der grössten Fehler meines Lebens!


    Du hast Deine Oma lieb, gäll? Dann lass sie doch wo sie ist und besuch sie halt öfter. Die 20 min. Fahrtzeit sind NIX im Vergleich zu der Zeit, die Du später für sie wirst haben müssen. Und ob sie mit einem Pflegedienst zufrieden wäre, kann sie ja am besten selbst beurteilen. Noch.


    Ich gebe KerstinN und Alke recht. Denke ganz genau darüber nach und vor allem: sprich nochmal mit Deiner Familie darüber! Die wird ganz sicher mithelfen müssen, weil Du alleine die Zeit garnicht aufbringen kannst. Und Deine Kinder werden bald merken, dass Du nicht mehr so viel Zeit für sie hast.

  • Sorgenfresser – ich finde es gut, dass du dir um deine Oma Gedanken machst. Ich selbst war einmal in einer ähnlichen Situation. Die Tante meiner Mutter, damals über 80 Jahre alt und noch rüstig, hatte einen Herzinfarkt und lag im Krankenhaus. Die Ärzte wollten meine Großtante nicht alleine nach Hause entlassen, wenn sich niemand um sie kümmern könnte.
    Da sich damals niemand in meiner Familie bereit erklärte, sich um meine Großtante zu kümmern, überlegt ich mir mit meinem Mann sie zu uns nach Hause zu holen. Wir sprachen mit meiner Großtante und sie freute sich über unser Angebot.


    Wir wohnten damals auf dem Land und meine Großtante lebte in einer Stadt (ca. 70 Kilometer von uns entfernt). Anfänglich klappte es ganz gut, aber nach einiger Zeit wollte meine Großtante ihre Herz-Tabletten nicht mehr nehmen und wir bemerkten, dass sie immer unglücklicher wurde. Nach einem Gespräch mit ihr stellte sich heraus, dass sie ihre Wohnung in der Stadt vermisst und das sie sich nicht getraut hatte, uns das zu erzählen. Meine Großtante zog danach wieder in ihre Wohnung und wir besuchten sie, wie vorher auch, regelmäßig.


    Es ist nicht einfach einen Menschen der schon Jahrzehnte alleine lebt in einen, für die Person, "fremden" Haushalt zu integrieren … ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen „redet mit ihr und fragt sie was ihr wichtig ist und in wie weit ihr/du ihr helfen könnt“.

  • Danke für eure Antworten,
    Meine Oma würde gerne umziehen. Dort hat sie keine sozialen Kontakte mehr und es ist für sie auch nur eine Wohnung von vielen.
    Was sie und auch mich verunsichern ist die Aussage von einigen, dass es für sie schlecht ist und zu viel Stress. Quasi dass sie deswegen dann direkt erstmal abbaut. Ist das so?
    Wir würden ja alles übernehmen und sie käme ins gemachte Nest.
    Sicher, die Sachen stehen anders, die Räume sind anders,... ist das wirklich so schlimm?


    Ich suche ihr eine eigene Wohnung, aber eben in 5 Minuten erreichbar. Also nicht bei uns integriert, da würden meine Eltern wohl verrückt. Die wohnen schon hier im gleichen Haus, eigene Wohnung.
    Generell würden sie schon etwas mithelfen, aber besonders gewillt sind meine Eltern nicht.
    Mein Mann steht da voll hinter mir und würde auch mithelfen.


    Einen Pflegedienst hat Sie schon seit Jahren der sehr zuverlässig und freundlich ist. Der käme auch hier hin.
    Ich habe ebenfalls die Zusage des Pflegedienstes, dass sie sich auch bei Bettlägerigkeit und deutlicher Verschlechterung intensiver kümmern würden.
    Sicher kommen die nur paar Minuten oder Stunden über den Tag verteilt, aber ernsthaft mehr Zeit können die meisten Altenheime auch nicht aufbringen, dazu sind die zu stark unterbezahlt und somit unterbesetzt. Sicher gibt es Ausnahmen! Aber leider nicht bei uns in der Nähe.
    Residenzen gibt es hier im Nahen Umkreis nicht, wir sind hier im tiefsten, hessischen Dschungel.


    Besonders wenn es ihr schlecht geht, will ich mal eben zu ihr gehen können, auch mehrmals am Tag. Die Vorstellung dass sie allein in ihrer Wohnung stirbt finde ich sehr traurig. :(


    Aber Sie mit einem Umzug in die Demenz zu bringen oder gar ihren Tod beschleunigen will ich auch nicht,...


    Ach ja, zur Zeit wohnt Sie in einer Wohnung der Baugenossenschaft für Senioren, leider mit einigen Treppen und nicht barrierefrei. Ist halt alt das Ding.
    Der Notrufknopf ist an das Telefon angeschlossen und dann klingelt es bei uns, meinen Eltern und wenn da keiner reagiert beim Pflegedienst. Funktioniert super, haben wir schon öfter beim Putzen festgestellt.


  • Wo und wie wohnt sie denn jetzt, wo sie bereits einen Notrufknopf hat?


    So einen Hausnotruf (denn ich denke um den gehts hier) gibts bei uns in der Stadt bei jedem großen Pflegedienst. Mein Schwiegervater hat auch so einen, er trägt ihn am Handgelenk, gibts aber auch als Anhänger um den Hals.


    Es kann ja sein, dass sie im Moment noch fit ist. Was aber, wenn sie dement wird, was in dem Alter nahe liegt?


    Die Frau ist 92 und bis jetzt anscheinend geistig noch völlig klar. Warum meinst Du es liegt nahe, dass sie jetzt plötzlich dement wird? Nicht jeder alte Mensch wird dement!




    sprich nochmal mit Deiner Familie darüber! Die wird ganz sicher mithelfen müssen, weil Du alleine die Zeit garnicht aufbringen kannst. Und Deine Kinder werden bald merken, dass Du nicht mehr so viel Zeit für sie hast.


    Warum sollte sie die Zeit nicht aufbringen können? Kennst Du ihre Lebenssituation so genau? Und da die Oma bisher sogar alleine lebt wird es garantiert nicht so zeitraubend wie du es grade darstellst, zumindestens nicht im momentanen Ist-Zustand. Das kann sich natürlich immer ändern.
    Und für die Kinder kann es auch toll sein wenn die Ur-Oma da ist immer, denn vielleicht hat die wesentlich mehr Zeit sich mal zu kümmern als es Mama oder Papa haben z.B.



    Meine Oma würde gerne umziehen. Dort hat sie keine sozialen Kontakte mehr und es ist für sie auch nur eine Wohnung von vielen.
    Was sie und auch mich verunsichern ist die Aussage von einigen, dass es für sie schlecht ist und zu viel Stress. Quasi dass sie deswegen dann direkt erstmal abbaut. Ist das so?



    Wer sagt das denn? Leute die Deine Oma gut kennen? Oder nur "Bekannte" und ähnliches?
    Ich kann es natürlich nicht einschätzen weil ich weder Dich noch Deine Oma kenne aber wenn sie selber den Umzug will und sie ja nicht selber tun muß und sich nicht wirklich mehr wohl fühlt in der alten Wohnung dann sehe ich keine Grund warum sie das dement machen sollte plötzlich oder sie töten sollte....es kann sogar auch eine Chance sein nochmal ganz tolle neue Impulse zu bekommen im Leben.


    Aber Garantien kann Euch natürlich niemand geben!

  • Danke, nein Garantien gibt es nie,... aber Bekannte von mir, meine Eltern und auch eine Krankenschwester meinten direkt als ich das erzählte, oh, das kann ihr Todesurteil sein,... so oder so ähnlich, Demenz, Tod, Verwirrung etc. wurden aufgezählt. Und das nur weil sie umzieht! Da war ich ganz platt! :eek:

  • Du sagst es selbst Alke:



    im momentanen Ist-Zustand. Das kann sich natürlich immer ändern.


    Und was dann?!


    Und ich sagte 'kann ja sein, dass sie dement wird'. Das muss auch nicht durch einen Umzug verursacht werden.


    Es kann auch sein, dass sie bettlägerig wird und Windeln braucht, sich wundliegt, nachts aus dem Bett fällt oder herumwandert und sich verletzt, gefüttert werden muss etc. etc. Das ist dann kein Spass mehr. Weder für die Enkelkinder, noch für die Pflegenden und am wenigsten für die Omi selbst!


    Noch einmal: Und dann?!

  • Zitat von Alke;32645

    ....weil ich weder Dich noch Deine Oma kenne.....


    :D Ich bin unglaublich nett und meine Oma ist noch unglaublich netter,...


    Ich weiß, dass Pflegedienste inzwischen sehr viel abdecken, auch nachts. Die Kostenträger haben festgestellt, dass eine intensive ambulante Betreuung immer noch günstiger ist als eine vollstationäre Unterbringung.
    Wie weit das geht weiß ich in diesem Fall natürlich nicht.


    Ich möchte das Pflegeheim solange wie möglich vermeiden.

  • Es kann auch sein, dass sie bettlägerig wird und Windeln braucht, sich wundliegt, nachts aus dem Bett fällt oder herumwandert und sich verletzt, gefüttert werden muss etc. etc. Das ist dann kein Spass mehr. Weder für die Enkelkinder, noch für die Pflegenden und am wenigsten für die Omi selbst!


    Noch einmal: Und dann?!


    Es hat auch niemand gesagt, dass sowas ein Spaß ist aber es ist verdammt viel machbar und glaub mir ich weiß aus eigener Erfahrung was alles möglich ist. Und es ist nicht alles schrecklich und ein Disaster.


    sorgenfresser:
    Verstehe Dich total! Auch für mich wäre ein Pflegeheim immer nur der allerletzte Ausweg wenn es gar nicht mehr Zuhause schaffbar ist aber wie Du schon sagst, mit kompetenten Pflegediensten ist viel machbar.
    Ich habe das Thema schon 2 Mal durchgemacht und gehöre jetzt auch wieder zu den pflegenden Angehörigen, daher weiss ich wovon ich rede ;)

  • Danke, nein Garantien gibt es nie,... aber Bekannte von mir, meine Eltern und auch eine Krankenschwester meinten direkt als ich das erzählte, oh, das kann ihr Todesurteil sein,... so oder so ähnlich, Demenz, Tod, Verwirrung etc. wurden aufgezählt. Und das nur weil sie umzieht! Da war ich ganz platt! :eek:


    Bisher hab ich es nur erlebt bei alten Leuten, die gegen ihren Willen "verpflanzt" wurden, dass sie rapide abbauen etc. Aber wenn jemand das gerne will und sich drauf freut und Ihr Euch über das Ausmaß im Klaren seid, seh ich da keinen Hinderungsgrund.
    Alles Gute für Euch!

  • Ich rate davon ab aufgrund meiner katastrophalen Erfahrung. Und dabei bleibe ich.


    Wenn ich heute an meinen Vater denke, dann ist dabei auch immer die wahnsinnige Last, das Häufchen Elend, das er zum Schluss war. Ganz unbeschwert werden meine Erinnerungen an ihn nie mehr sein.

  • [...] aber Bekannte von mir, meine Eltern und auch eine Krankenschwester meinten direkt als ich das erzählte, oh, das kann ihr Todesurteil sein,... so oder so ähnlich, Demenz, Tod, Verwirrung etc. wurden aufgezählt. Und das nur weil sie umzieht! Da war ich ganz platt! :eek:


    ... glaube ich nicht! Du musst eventuell schon nach dem Umzug deine Oma im Auge behalten und sehen, ob sie sich integriert und wohlfühlt. Als meine Großtante immer trauriger wurde, ist uns das aufgefallen und das würde es mit Sicherheit dir auch :)


    Ich würde dir, nach meinem Erlebnis, niemals abraten einen alten und lieben Menschen zu begleiten - euch allen alles Gute!

  • Hallo Sorgenfresser,
    aus dem was ich jetzt bei dir rausgelesen hab, ist deine Oma ja noch relativ fit! Ihr sei es mit 92jahren auch vergönnt! Wenn sie den Umzug machen will, organsiert es.
    Es stimmt, mit 92 hat man die meisten seiner sozialen Bindungen und kontakte überlebt und immerhin ist sie auch noch soweit fit im Kopf das selber zu wissen.
    Wenn sie bei euch im gleichen Haus wohnt, dann ist es ja schon fast so, als ob sie mit bei euch in der Gemeinschaft lebt, mit dem Vorteil, sich in die eigenen 4wände zurück ziehen zu können!

    Jetzt schon Gedanken darüber zu machen ob sie mal windeln braucht oder nicht mehr selbstständig Essen kann ist vielleicht nicht schlecht aber genauso gut kann es mal schnell gehen und sie schläft friedlich ein ohne vorher ein Pflegefall geworden zu sein!

      Alke, ein Pflegeheim ist immer dann wirklich gut, wenn die Angehörigen sich nicht in der Lage fühlen den Menschen zu Pflegen, nicht die Geduld und die Zeit aufbringen und ihm dann eher schaden, Tod pflegen halt!

      sorgenfresser, wenn der Pflegedienst auch zu euch ins Haus kommt und ihr schon gute Erfahrungen mit ihm hattet, dann bleibt dabei und lasst ihn regelmäßig kommen.

    Ansonsten wünsche ich euch alles gute und das Oma noch ein paar schöne Jahre hat!

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    Was deinem Partner lieb und teuer, ergibt das schönste Osterfeuer.Wenn Blumen Nachbars Beete zieren, musst du es mit Gift probieren.:cool:

  • Ich rate davon ab aufgrund meiner katastrophalen Erfahrung. Und dabei bleibe ich.


    Wenn ich heute an meinen Vater denke, dann ist dabei auch immer die wahnsinnige Last, das Häufchen Elend, das er zum Schluss war. Ganz unbeschwert werden meine Erinnerungen an ihn nie mehr sein.



      Entli, ich habe meine Mutter 20 lange Jahre gepflegt! Ich hab in der Zeit 3Kinder groß gezogen, hatte eine Scheidung und eine neue Beziehung. Meine Mutter war in Pflegestufe 3!!!
    Ich hab sie gewaschen, gebadet, gewindelt, angezogen usw. hab sie noch jeden einzelnen Tag aus dem Bett geholt in den Rollstuhl weil sie das wollte. Sie war nie wundgelegen oder gesessen. Gestorben ist sie vor 6Jahren an einer Blutvergiftung, die sie im Krankenhaus bekommen hat.
    Meine Kinder haben ihre Oma geliebt, für sie brach eine Welt zusammen als sie Starb.
    Ich hab an die Pflege keine schlechten Erinnerungen, sicher es war manchmal schwer aber alles zu schaffen.
    14tage nach ihren Tod hab ich mir eine Arbeit gesucht weil ich angst hatte, dass ohne eine Aufgabe mir die Decke auf den Kopf fällt...war das beste was ich machen konnte und noch keinen Tag bereut!

    Jeder muss seine eigenen Erfahrungen sammeln, der eine kann Pflegen und gibt sich voll darin auf der andere schafft es nicht. Aber dann soll man auch Ehrlich sein!

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  • Hut ab vor Deiner Leistung KerstinN!


    Ich bin ganz ehrlich. Mein Vater war ca. 2 Jahre bei mir und ich war ganz allein und berufstätig. Da schaltest Du irgendwann nur noch auf Autopilot. Du lebst eigentlich garnicht mehr richtig und zu einem klaren Gedanken kommst Du garnicht mehr. Auch für meinen Vater war es sehr schwierig, einzusehen, dass er nichts mehr selbst tun konnte. Er war ein stolzer Mann und hat mir einmal unter Tränen gesagt, wie demütigend das alles für ihn ist.


    Auch die Möglichkeit, sich in Ruhe zu verabschieden, hat es nicht gegeben. Ich kann mich an vieles garnicht mehr erinnern.


    Ich war so ausgelaugt und fertig, dass ich erst Monate später anfangen konnte, zu trauern.


    Diese Entscheidung war ein grosser Fehler für mich und auch für meinen Vater.


  •   Alke, ein Pflegeheim ist immer dann wirklich gut, wenn die Angehörigen sich nicht in der Lage fühlen den Menschen zu Pflegen, nicht die Geduld und die Zeit aufbringen und ihm dann eher schaden, Tod pflegen halt!
    !


    Da bin ich komplett Deiner Meinung!


    Ich habe sowohl meine Mutter als auch meine Schwiegermutter bis zu Ende gepflegt und tue es jetzt bei meinem Schwiegervater und würde das immer wieder so tun!
    Allerdings weiss ich auch, dass es bei meinem Schwiegervater eine Grenze geben wird, ab der es nicht mehr ohne Heim gehen wird.


    Wichtig ist dabei immer erkennen zu können, wann es die eigene Kraft/Möglichkeit übersteigt und ich glaube genau das ist bei Dir halt nicht passiert Entli.

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