Bestellungen in den USA

  • Ich weiß, dass es hier im Forum einige User gibt, die in den USA Kleidung bestellen.
    Daher mal meine Frage an Euch: wenn man in den USA etwas kauft, auf was muss man achten wegen der Einfuhr in die EU?




    Im Online-Shop bestellen ist ja nicht das Problem :D, aber wie geht das dann weiter? Muss man alle Warensendungen beim Zoll abholen, versteuern oder wie funktioniert das?

  • Mal in längerer Kurzform ;) :



    1. Zuerst solltest Du Dich in dem betreffenden Shop erkundigen, ob sie nach Deutschland (oder das Land, wo man wohnt) versenden. Gerade bei kleineren Shops besser direkt eine Mail schicken oder anrufen, nicht daß Du nach mehreren tagen eine Mail erhältst, daß man nicht außerhalb der USA liefert.


    Da dafür prinzipiell Ausfuhrdokumente (auch für die US-Außenhandelsstatistik relevent) ausgefüllt werden müssen, kann es sein, daß ganz kleine Shops da so ihre Probleme haben bzw. machen. (Vor vielen Jahren habe ich mal einen Versender mit Engelszungen dazu überreden können und habe dafür Recherchetätigkeit übernehmen müssen. Wie man aktuell in den USA eine Ausfuhrerklärung abgeben muß bzw. kann, weiß ich allerdings auch nicht genau.)


    2. Falls das nicht klappt, eventuell eine Adrese in den USA auftreiben, da gibt es bestimmt auch Firmen, die das machen, aber ich habe da private Kontakte, die ich aber nur in Notfällen nutze, weil sie über drei Ecken gehen.


    3. Sales Tax (Amerikanische Umsatzsteuer, bzw. Mehrwertseteuer): In Amerika sind die Preise grundsätzlich ohne Sales Tax angegeben, während bei uns die Mehrwertseteuer eingerechnet wird. Das ist jetzt grundsätzlich nicht weiter schlimm, da Du in vielen Fällen damit als Auslandskunde nicht konfrontiert sein wirst. Es kann jetzt aber passieren, daß Du die Sales Tax des Bundestaats und bzw. oder der Gemeinde zahlen mußt. Das hat zwei Gründe, in manchen Bundesstaaten gibt es keine Ausnahmen bei Ausfuhren (wie bei uns generell) oder aber die bekommt man nur, wenn man sich als Verkäufer als Exporteur registrieren läßt, was nicht immer so ohne ist. So wahnsinnig hoch ist die aber im normalfall nicht (3-5% oder dergleichen, in manchen Bundestaaten aber auch 0% ode deutlich drüber), in der Regel ist sie in den Neuenglandstaaten und wo die Demokraten regieren am höchsten und im Süden und den ländlciehn Budnesstaaten und wo die Republikaner regieren niedriger. Da mußt Du einfach nachfragen, ob die anfällt und wie hoch sie ist.


    4. Versandgebühren, Versicherungen: Auch hier bitte nachfragen, mit welchen Beträgen zu rechnen ist und welche Möglichkeiten es gibt. Unter Umständen muß sich der Anbieter da selbst auch erst schlau machen, wenn es sich um eine kleine Klitsche handelt.


    5. Zoll und EUST: Jetzt ist das Paket in Deutschland. Wenn der Anbieter die Ware ordentlich deklariert und die Rechnung außen am Paket befestigt hat, dann ist die Chance groß, daß das Paket per Post kommt und die Post dann Zoll und EUST (Einfuhrumsatzsteuer) für den Zoll kassiert, dafür werden Postseitig 6 EUR fällig.


    Ist das Paket nicht ordnungsgemäß beschriftet oder hat der Zoll Zweifel, dann wird man Dich aufs Zollamt bitten und ggf. eine Rechnung fordern. Beim Zoll wird das ganze dann zollamtlich untersucht und ggf. der Warenwert geschätzt. Das kann man grundsätzlich gegen 28,50 (?) auch von der Post (DHL) erledigen lassen, wenn man nicht selbst hinwill. Aber Scherereien dürften da eher selten sein, da US-Amerikaner in solchen Fragen recht gewissenhaft sind, in den Finanzbehörden der USA versteht man da wenig Spaß, eine Mentalität wie in China u.ä. Ländern, wo die Versender grundsätzlich niedrigere Beträge in die Zollerkläreung schreiben, damit der Empfänger Geld spart, herrscht da eher nicht.


    Der Warenwert definiert sich als Kaufpreis einschließlich Versandkosten, umgerechnet in Euro zum Tageskurs.


    Wie sieht es eigentlich mit der Höhe aus:


    Unter 22 EUR Warenwertgeht das Paket durch den Zoll, ohne daß Gebühren fällig werden. Unter etwa 26,30 werden keine Gebühren erhoben, weil der Zoll erst ab 5 EUR tatsächlich Gebühren einfordert (in Deutschland, in Österreich kann das anders sein). Die 22 Euro gelten aber für die gesamte EU.



    Zwischen 22 (26,30) und 150 EUR fällt EUST an, das sind 19% bzw. 7% des Warenwertes bzw. die entsprechende Mehrwertsteuer in Österreich.


    Über 150 Euro Warenwert kommt noch Zoll hinzu, der von der Ware abhängig ist. Wenn man zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Tagen) bestellt und unter 150 Euro bleiben kann, kann man sich den Zoll sparen, ggf. muß man das dann mit den Versandkosten gegenrechnen, ob sich das lohnt. Kleidung und Textilien werden relativ hoch verzollt, knapp 11% Das Aufsplitten ist meines Wissens auch legal, wenn die Waren auch tatsächlich zu verschiedenn Zeitpunkten bestellt werden, ich lege dafür aber nicht meine Hand ins Feuer. (Falls ich irgendwo etwas Gegenteiliges finde, melde ich mich).



    Man muß also im Extremfall (über 150 Euro) mit folgendem Rechnen:



    Verkaufspreis einschließlich Sales Tax (s.o.) dazu Versandkosten und darauf muß dann 19% EUST plus der jeweilige Zoll gezahlt werden (Zoll und EUST addieren, nicht erst EUST und dann Zoll, sonst wird der Betrag zhu hoch). Aber diese Rechnung übernimmt der Zoll gnädigerweise für dich.;)


    Falls man sich im Vorfeld über den konkreten Zolsatz informieren möchte, kann man das entweder kompliziert im Elektronischen Zolltarif der Zollverwaltung in Erfahrung bringen (für alle EU-Staaten gleiche Höhe). Oder man benutzt einen der Online-Rechner, der das vereinfacht, weil er nicht so kleinkariert ist und die Waren unnötig aufschlüsselt und anstatdessen einfach die Waren zu Gruppen mit gleichen Zollsätzen zusammenfaßt. Ich glaube der absolute Maximalzoll, der überhaupt erhoben wird ist im Moment 17,5%, das wäre die böseste Überraschung, die einem passieren könnte. (Werde ich mich aber nochmal drum kümmern, ebenso um ein paar Zollsätze.)



    7. Rückgabe und anwendbares Recht


    Das richtet sich nach verschiedenen Bestimmungen, welches Recht im internationalen Versandhandel anwendbar ist, theoretisch muß ermittelt werden, zu welcher Rechtsordnung der größte Bezuig da ist, wenn nichts vereinbart wurde. Aber in der Praxis werdet ihr das sehr wahrscheinlich einfach nach amerikanischem Recht und Pi-mal-Daumen abwickeln (leider hat nur Louisiana ein geschriebenes Zivilgesetzbuch, der Rest verwendet Common law). Amerikaner (ich rede jetzt von Versanhäusern, nicht von Joe und Jane von nebenan) sind aber im Normalfal fair, ich hatte noch keine Probleme und weiß daher auch nicht, wo ich mich exakt beschweren müßte, wenn ich dem Händler Ärger machen wollte, da gibt es aber sicher Möglichkeiten.



    Falls etwas zurückgehen soll, solltest Du einfach die Bedingungen in Erfahrung bringen. In der regel wirst Du die Kosten für den versand zu tragen haben.


    Zu bedenken ist dabei allerdings, daß Du dann mit dem Zoll zu tun haben wirst, denn Du mußt dann natürlich ja irgendwie Deine Zollabgaben wieder zurückbekommen, hier wird man aber ggf. beim Zoll behilflich sein. Auch zu bedenken ist, daß der Empfänger natürlich keinen Zoll wird bezahlen wollen, es muß also deutlich gemacht werden, daß der Ursprung in den USA liegt und es sich um rückläufige Ware handelt.


    Das natürlich alles ohne Gewähr.




    Fazit:



    Es hört sich jetzt teilweise auch komplizierter an als es ist, aber ja, wenn man es nicht nötig hat oder eine Sache unbedingt haben will, dann ist es wohl praktischer bei uns zu kaufen als in USA, ob man sparen kann muß man spitz rechnen.

  • Nachtrag: Bezahlen


    Ja, dieses Ärgernis kommt ja auch noch hinzu:D; es gibt da verschiedene Möglichkeiten, Paypal, Western Union, Kreditkartenzahlung usw. da würde ich aber auch vorher nachfragen. Paypal dürfte in aller Regel die bequemste Lösung sein. Überweisungen sind in den USA sehr selten und von Deutschland in die Staaten auch sehr teuer.

  • Und auch wichtig, die Körperhöhe 5'7 (ca. 1,70 m) zum Beispiel sind nicht 5 Komma 7 Fuß, sondern 5 Fuß 7 Zoll (gesprochen five foot seven oder five feet seven inches). Da ein Fuß 12 Inches hat, sind das 5 7/12 Fuß oder 67 inches, das muß immer bedacht werden, sonst patzt man ein wenig daneben.



    Falls irgendwas individuell angepaßt werden muß, besser angelsächsische Maße verwenden, ich würde nicht darauf verlassen, daß man Angaben in Zentimeter richtig interpretiert. Ich meine, schließlich gibt fast kein Shop metrische Maße an, obwohl man bestimmt auch nach Kanada und Mexico liefert.

  • ZumThema Porto wäre noch anzumerken, daß das ganz schön happig sein kann, der größere Versand onthepluside nimmt zum Beispiel pauschal 35 Dollar mehr als für in die USA.


    Wenn das aber jetzt eine kleine Firma ist, die eigentlich nicht aus den USA heraus verschickt und die keine Verträge mit Postanbietern hat und einfach ins nächste Postamt geht, um Dir mehr der weniger einen Gefallen zu machen (ist jetzt natürlich übertrieben), dann kostet das größte verfügbare Paket (Max. length 60" (152,4 cm) , max. length plus girth combined 108" (274,3 cm) und damit theoretisch maximal 27 cu. ft. oder 46656 cu. in. bzw. 0,76 cbm für unsereinen)bei der US-Post unglaubliche 169,10 $. Kleine Pakete sind deutlich billiger.


    Deshalb lieber nicht plus undefinierte tatsächliche Versandkosten bestellen, ohne das vorher wenigstens ungefähr abgeklärt zu haben. Gut, in der Praxis wird man Dir natürlich, ohne daß Du bezahlst, einfach nichts zuschicken, ohne daß das Konsequenzen hätte, aber so einen Eindruck muß man jetzt auch nicht hinterlassen, denke ich.

  • Der Grund, warum das Porto aus China zu bestellen so niedrig ist, ist übrigens, der, daß wir das durch irgendein WTO-Abkommen zur Förderung von Schwellen- und Entwicklungsländern subventionieren, da bezahlt der deutsche Steuerzahler dafür. In den USA, wo das zumindest bis Trump sich darum kümmern wollte, genauso war, war das ein großes Thema in den Medien, daß der amerikanische Steuerzahler für die Zerstörung der eigenen Industrie auch noch bezahlt. Bestellung aus USA ist also echtes Porto, während man das China-Porto mehr der weniger schon mit seinen Steuern vorausbezahlt hat. ;)



    Ist jetzt off topic, sollte man vielleicht aber auch mal gehört haben.

  • Wenn ich das in meiner Alleinunterhaltung auch noch nachschieben darf (da ja Vieles 1:1 übertragbar ist): In China, vielleicht auch Indien und Bangladesch sollte es für nicht ganz dicke Dicke (aus meiner über 200 Kilo-Perspektive, halt das, was so bei Ulla Popken usw. verfügbar ist) auch Kleidung zu finden sein und da Entwicklungs- und Schwellenländer zoll-und portomäßig gehätschelt werden, sind das dann echte Schnäppchen. Ich rede jetzt natürlich nicht von inländischen Versendern für diese Märkte mit chinesischen Websites, sondern eher von Firmen, die sich auf Export in die Westmärkte spezialisiert haben (Aliexpress und wie sie alle so heißen.). Ich bin da schon mal drüber gestolpert. Einmal habe ich aber sogar irgendwo auf einer der einschlägigen Plattformen wirklich Supersize entdeckt, ich glaube es war Unterwäsche. Das wird dann oft so billig sein, daß man sich über Rückgabe keine Gedanken zu machen braucht, geht dann eben zu Ebay oder in den Container.

  • Aber paßt in China höllisch auf die Größen auf, ich habe mir gerade einen Mantel angesehen der geht laut Tabelle - ohne sonstige Angaben - bis 10XL herauf und wette fast, daß das nichts aber auch gar nichts mit der europäischen oder gar amerikanischen Größe zu tun hat, sondern eine ganze Reihe von Größen kleiner ist.;)



    Nachtrag: 10Xl haben sich bei einem anderen chinesischen Mantel als 153 cm Brustumfang herausgestellt, aber immerhin für viele hier wird das langen. Und vielleicht ist dieser Markt gerade für die kurzen Dicken unter 1,60 interessant.

  • Ah nein, China wird nicht mehr gehätschelt, beim Porto weiß ich es jetzt (noch) nicht, aber die Zölle für Texilien und insbesondere Schuhe sind scheinbar höher als für die USA (muß jetzt doch mal mit dem offiziellen amtlichen Tarif vergleichen). Vielleicht sollten wir noch etwas über Bestellen in der Ukraine oder in Afrika und so schreiben - in Ghana soll es gerade ein Explosion der Übergewichtigen geben - vielleicht bestellen wir bald in Ghana. Nur Wintersachen sind da vermutlich schlecht...:D

  • Korrektur: China und USA werden in der EU als sogenannte Drittländer mit denen es keine Abkommen oder einseitige Präferenzen gibt, grundsätzlich exakt gleich behandelt, soweit es keine Strafzölle gibt.



    Folgende Zollsätze sollten richtig sein, aber ohne Gewähr, vor allem ist es schwer zu prüfen, ob es nicht doch irgendwo Abweichungen gibt:



    Armbanduhren 4,5%
    Bekleidung aus Textilien 12%
    Bekleidung aus Leder 4%
    Fantasieschmuck 4%
    Gold- und Silberschmuck 2,5-4%
    Gürtel Leder/Kunstleder 5%
    Schuhe mit Obertel aus Leder 8%
    Schuhe mit Obertel nicht aus Leder 16,8-17%



    Um sicher zu gehen, TARIC (ohne EuSt) oder EZT (mit EUSt aber absturzfreudig und angestaubt wirkend) benutzen:



    https://ec.europa.eu/taxation_…_consultation.jsp?Lang=de


    http://auskunft.ezt-online.de/…2D-mcFE3Rwg79PtO!87955003



    Ob es für Östereich und Luxemburg nationale Varianten mit Einfuhrumsatzsteuer gibt, weiß ich nicht, scheint aber nicht so zu sein (Österreich) bzw. habe ich gar nicht nachgeprüft (Luxemburg), daher TARIC verwenden, aber das ist immer die gleiche Höhe wie die jeweilige Mehrwertsteuer.



    Gaanz sicher und rechtsverbindlich ist nur eine verbindliche Zolltarifauskunft durch den Zoll selbst, die über ein elektronisches Verfahren abgewickelt wird.



    Wobei ich ganz ehrlich sagen muß, daß ich persönlich das jetzt nicht alles bis ins letzte Detail durchprüfe, da ich finanziell keine echten Probleme habe, aber das ist aber sicher nicht bei jedem so.



    Für die Schweizer unter uns wäre noch zu sagen, daß es in der Schweiz prinzipiell Stück- und Gewichtszölle und keine Wertzölle gibt, da ist der Warenwert also egal und es kommt auf Menge und Gewicht an - das ist aus Sicht des Einführenden schlecht bei billigen Produkten aber gut bei teuren.


    Zolltarif hier:


    https://www.ezv.admin.ch/ezv/d…en/zolltarif---tares.html



    willkürliches Beispiel: Ein Mantel einer bestimmten Machart


    https://xtares.admin.ch/tares/…kopfdaten.date=30.09.2019


    Normaltarif: 165 Franken pro 100 Kilo - wobei ich schon das unbestimmte Gefühl habe, daß es da für Privateinfuhren in Kleinmengen Ausnahmen geben muß, da das nicht sehr ökonomisch wäre, wenn man jeden Mantel wiegt.



    Es gibt genau wie für die EU auch vereinfachende Zollrechner für die Schweiz, aber kommerzielle Links sind hier verboten.

  • Mal einige Portosätze, meist können die mit "Checkout" (oft auch ohne Registrierung) ermittelt werden:


    - Mizrak: 22 Dollar für das erste Stück, 17 für alle weiteren, bei vielen Stücken ist das vergleichsweise hoch, Mizrak ist aber bei den Produkten selbst auch ein Billigheimer; bei mehr als 100 Teilen soll man vorher Kontakt suchen.


    - Ontheplusside: 35 USD zusätzlich zum USA-Porto, Vorschau möglich, insgesamt recht moderates Porto auch bei mehreren 100 USD bleibt man noch deutlich im zweistelligen Portobereich (scheint auf $51.95 gedeckelt)- allerdings ist ontheplusside jetzt auch nicht gerade ein Schnäppchenmarkt


    - SmartGlamour: Kann mit einer Vorschaufunktion im Warenkorb angezeigt werden, es stehen zwei Versandoptionen zur Auswahl


    - Sanctuariae: Ebenfalls Anzeige im Warenkorb möglich, 3 Versandoptionen, wobei der Versand per Economy-Class mit 3-5 Wochen Lieferzeit am Günstigsten ist, wenn man dahingegen alles in ein paar Tagen braucht, wird es deutlich teurer



    -Bigonbatik: Vorschau im Warenkorb, verschiedene Möglichkeiten, auch die Sales Tax wird angezeigt



    -Mylesahead: Es wird 0 Dollar angezeigt, sowohl für die USA als auch Deutschland, dann der Hinweis "We will send an invoice to receive credit card and keep your information secure. The shipping will be included at time of payment. We will update you with shipping costs.$0.00" Da sollte man also lieber vorher in Kontakt treten. Man hat dort aber auch noch nicht so lange einen Webshop, ich glaube, das ist erst seit ein paar Monaten der Fall.



    Für den Zoll und die EUSt gibt es keine Vorschau, das müßt Ihr Euch bei Interesse selbst ausrechnen, wie angeführt.



    Für die Schweizer unter uns: Scheinbar muß doch das Gewicht in Kilogramm auf drei Nachkommastellen genau für jeden einzelnen Artikel angegeben werden, große Unternehmen machen das wohl auch auf der Rechnung so. Aber ob das unsere amerikanischen Freunde auch machen werden, die zudem ja eher Pfund und Unzen gewöhnt sind? Es würde mich jetzt aber durchaus auch mal interessieren, ob bei Eurer EZV Waagen stehen, wo ihr dann selbst nachwiegen könnt bzw. müßt oder ob das amtlich passiert und vor allem, was das dann kostet.

  • ich habe noch keine Kleidung in den USA bestellt
    allerdings kaufe ich für meinen SUV Ersatzteile
    weil mal diese hier in D nicht bekommt bzw Wochen warten muss
    da der Händler ebenfalls in der Staaten kauft
    ich wollte nur sagen , wenn ich bestelle
    lasse ich über FedEx versenden
    denen habe ich eine Genehmigung erteilt , dass sie sich um Zoll und Versand in D kümmern
    So erhalte ich meine Ware in kurzer Zeit , meistens über UPS oder DHL geliefert und einpaar Tage später ein Schreiben mit der Bitte den anfallenden Zoll inkl Bearbeitungsgebühr weit unter 10.-€ zuzahlen
    da FedEx in Vorkasse geht
    Ist unkompliziert und schnell
    vielleicht ist dies bei Kleidung auch möglich ?

    Sich als dicken Menschen zu akzeptieren und zu lieben, bedeutet nicht, es toll zu finden, dick zu sein :o ( Martina Mahner )


  • Prinzipiell sollte das schon möglich sein, die meisten der genannten Versender versenden allerdings mit der US-Post. Im Normalfall kommt das Paket dann bei einem mit der Deutschen Post (DHL) an und man zahlt dieser 6 EUR für das Einkassieren der Einfuhrabgaben für den Zoll. Wenn das nicht klappt, kann man die Post für 28,50 beauftragen, zum Zollamt zu gehen. Das geht allerdings wohl dann nicht, wenn Steuerbetrug durch vorsätzlich falsche Angaben im Raum steht, dann muß man wohl selbst hin.


    Es gab wohl mal Zeiten, in denen die staatliche US-Post und DHL auf Kriegsfuß standen, da akzeptierte die US-Post keine Bearbeitung durch DHL und man mußte dann immer selbst auf das Zollamt.


    Anonsten habe ich die Infos ja nicht zuletzt auch für Leute zusammengetragen, die auf das Geld sehen müssen und für die dann der Weg zum Zollamt, 100 Dollar Porto und 31% Einfuhrabgaben (19+12) etwa bei Kleidung kein Klacks sind.



    Aber ja, im Normalfall läuft alles ohne Probleme und wenn es einem egal ist, was es am Ende kostet, braucht man sich auch nicht mit den ganzen Steuern und Abgaben zu befassen, das macht der Zoll alles für einen - wie gesagt, man muß sich nur klar sein, daß die Lieferung schnell 50% oder dergleichen teuerer sein kann als die Waren an sich schienen.

  • Mannomann.... wir hatten Umstellung der Internets auf DSL bei uns, bis das wieder lief hat's was gedauert, daher melde ich mich erst jetzt.




    Vielen vielen herzlichen Dank für die ausführlichen Informationen (Danke Rosemarie für die wertvollen Informationen!!!!!).




    Ich werde auf jeden Fall vor einer Bestellung die Versandmodalitäten nach Deutschland mit dem jeweiligen Shop klären. Offensichtlich steht der postalische Versand immernoch in keiner Relation zum easy email-Versand. Der Postversand ist nach wie vor aufwendig.




    Nochmal vielen Dank!

  • Hauptsache es klappt jetzt wieder und Du hast schnelles Internet.:)


    Nachrichtlich noch die Info des deutschen Zolls zu Internetbestellungen:


    https://www.zoll.de/DE/Privatp…netbestellungen_node.html


    Weiterhin ein Hinweis auf eine Seite namens "paketda" die viele Infos und die Möglichkeit Fragen zu stellen bietet.




    Ansonsten noch ein Hinweis zu




    Retouren




    - zollrechtlich kann ein Antrag auf Erstattung der Einfuhrabgaben nur auf Schadhaftigkeit, die bis zur Überlassung an den Empfänger eingetreten ist oder auf nicht vertagsgemäße Lieferung gestützt werden.

    https://www.zoll.de/DE/Fachthe…/zurueckweisung_node.html


    Das heißt im Klartext, bei Zurücksenden wegen bloßem Nichtgefallen bekommt man EUSt und Zoll nicht zurück, soweit die Sachen den vertraglich vereinbarten zustand aufweisen. Wenn die Kleidung zum Beispiel nicht paßt oder die Farbe bzw. der Stoff nicht gefällt, dann muß es darauf beruhen, daß eine nicht dem Vetrag entsprechende Größe, Farbe, bzw. Stoffqualität geliefert wurde - viel Phantasie braucht man dazu nicht, daß das eine Auslegungssache sein kann. Genauso, ob der Farbton so weit abweicht, daß er nicht mehr vertragsgemäß ist usw.


    Der gaanz theoretisch mögliche Weg (nur mal laut gedacht), dieses Problem zu lösen, indem man sich (als Stammkunde etwa) hinsichtlich der Konfektionsgröße usw. fehlerhafte Rechnungen für kritische Artikel ausstellen läßt, die dann genau diese Tatbestände schaffen, ist natürlich nicht legal...;) Wird wohl auch kein Händler so schnell machen, weil es naheliegend scheint, daß er sich Haftungsrisiken (kostenlose Rücknahme und Nachlieferung) aussetzt. Aber es wäre ja grundsätzlich denkbar, daß der Anbieter dafür garantiert, daß die Kleidung paßt oder dergeleichen - hier eröffen sich sicher "Spielplätze" für Rechtsanwälte.


    Dazu kommen die Portokosten zurück in die Staaten (bei der Post wohl mindestens 36 Euro) - wir bekommen keine Firmenkonditionen - und ggf. Ärger und Kosten die der Empfänger mit dem amerikanischen Zoll haben könnte, die der Versender dann geneigt sein könnte, von der Rückerstattung abzuziehen. Daher empfiehlt es sich wohl unnötige Rücksendungen von Anfang an zu vermeiden - also alles in drei Größen und 5 Farben zur Ansicht zu bestellen oder sehr auf Risiko gehen (ach das wird schoin elastisch genug sein, daß es trotzdem paßt, obwohl ich dafür eigentlich zu dick/schlank bin...), ist eine wirtschaftlich eher schlechte Idee, es sei denn man findet Wege (ebay und co) die Waren an andere Dicke weiterzuverkaufen, aber auch da lauern dann wieder Risiken, wenn die Mengen zu groß sind.


    Ansonsten kann jetzt nur für meine Super-Size fashion sprechen, aber da hat eigentlich immer alles gepaßt. Allenfalls war es zu groß oder zu sackförmig ohne von mir vorgenommene Nachbesserungen, aber klar, sehr dicke Frauen wie ich sind eben sehr unterschiedlich, die eine hat viel Hintern, die nächste viel Brust, die andere einen großen Bauch, die nächste wieder die ideale Sanduhrfigur usw. Ob das jetzt mit Standardware in den unteren Größen, wo die Händler sehr verschiedene Marken einkaufen und nicht ihre eigenen Modelle nach ihren Tabellen produzieren lassen, auch so zutrifft, wage ich zu bezweifeln.



    Anders die Glücklichen in der Schweiz, die kriegen es auch bei Nichtgefallen erstattet, ich habe aber irgendetwas gelesen, daß die dann anfallenden Gebühren bei der niedrigen schweizerischen Mehrwertsteuer und den ebenfalls niedrigeren Zöllen und der bürokratische Aufwand es kaum lohnend erscheinen lassen.


    Generell sind in der Schweiz wohl Bearbeitungsgebühren ein Problem, die Post kassiert mehr für Ihre Zollanmeldung und wenn es Probleme gibt, wird es auch wieder teurer nicht nur duch den Zoll, denn wenn jetzt der Wintermantel aus den USA zur Verzollung durch den Paketdienst angemeldet werden soll und in der Zollinhaltserklärung ist kein Gewicht oder auch 2 lb 11 oz statt 1,219 kg angegeben (da treffen dann da letzte Industrieland das noch Gewichtszölle hat und das letzte Industrieland, das nicht das metrische System verwendet aufeinander ;)), dann muß jedes einzelne Stück auf einer präzisen Wage gewogen werden.


    Mein Schweizwissen ist als Nichtbetroffene sehr oberflächlich recherchiert.


    Hier die Infos des Schweizer Zolls für Internetbestellungen:


    https://www.ezv.admin.ch/ezv/d…-paketen.html#-1857109834

  • Zitat

    (bei der Post wohl mindestens 36 Euro)

    Wobei man einen billigen Artikel auch als Päckchen versenden könnte (falls man ihn reinbekommt), aber selbst mit Versicherung wäre das nur bis 50 EUR versichert. Internationale Retouren haben wirklich ein masochistisches Element...

  • Wenn man über einen Onlineshop in den USA bestellt, der mit Borderfree zusammenarbeitet, dann zahlt man den Preis in Euro + anfallende Steuern und Zoll. D.h. man kennt die Gesamtkosten und Borderfree garantiert, dass bei Lieferung keine zusätzlichen Kosten hinzukommen. Die Sendungen sind nachverfolgbar, in Deutschland wird mit dpd ausgeliefert.


    Ein große Anzahl amerikanischer Online Händler bietet Borderfree an, vor allem die großen Ketten, hier findet man die Übersicht:


    https://www.borderfree.com/stores/

  • Das kannte ich noch gar nicht, es scheint aber auf den ersten Blick für mich auch keiner der Partner in Frage zu kommen (jedenfalls bei Kleidung), wobei es hier ja auch um Dirpi geht und nicht um mich.



    Aber noch einen Spezialhinweis, den ich selbst gerade erst gefunden habe (vermutlich eher für China und Co. relevant):




    Kostenloser Versand ist nicht gut


    Kostenloser Versand (also, wenn auf der Rechnung keine Versandkosten aufgeführt sind, oder 0,00) ist zolltechnisch für den Empfänger fast die größte wirtschaftliche Katastrophe ohne "echte" Probleme, die überhaupt nur vorstellbar ist. Nicht nur, daß der Zoll die Versandkosten in diesem Falle schätzt und darauf dann 19% Einfuhrumsatzsteuer erhebt, dazu kommt noch, daß der Anbieter in diesem Fall ja die Versandkosten in die Warenpreise reingerechnet hat und im Gegensatz zu den Versandkosten wird auf Waren nicht bloß EUSt, sondern auch noch Zoll erhoben. Man zahlt also quasi Zoll auf den Versand, obwohl der nicht zollpflichtig ist. Je größer der Anteil der Versandkosten, desto besser für uns.




    extrem hohe Versandkosten sind es aber auch nicht



    Aber auch das Gegenbeispiel, exorbitant hohe Versandkosten und ein niedriger Warenpreis, werden leicht Probleme machen, weil das klar nach Zollvermeidung aussieht. Wenn der neue Pulli aus Schurwolle und Made in the USA 1 Dollar kostet und er Versand 120, dann ist das wenig glaubhaft. Ob Mizrak mit seinen 17 Dollar pro Teil schon ein potentieller Kandidat für Beanstandungen ist, könnte man sich fragen, jedenfalls, wenn man eine größere Menge bestellt.



    und was ist mit Rabattmarken bzw. Gutscheincodes


    Ich schreibe das jetzt hier mal als Erinnerung an mich selbst, daß ich sich hieraus bei der Verzollung ergebende Eigenheiten noch recherchieren muß - das ist jetzt kein Problem im eigentlichen Sinne, aber möglicherweise kann man durch geschickte Verwendung nicht nur bei den Einkaufskosten, sondern auch beim Zoll selbst sparen, da die Zollsätze ja schwanken, je nachdem, welche Ware man einführt. Ich muß da zum Teil auch einfach mal die alten Bescheide durchsehen.




    Man muß aber auch wissen, daß der Zoll total überlastet ist, die haben nicht die Zeit, sich um alle Eventualitäten zu kümmern, so etwas passiert eher stichprobenweise. Ich problematisiere hier natürlich wirklich alles, was zu problematisieren ist. Wenn das alles häufig passieren würde, würde ich definitiv nur noch zur Schneiderin gehen.;)

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