Scheint ja in diesem Forum doch ein paar Freunde der härteren musikalischen Gangart zu geben!
Ich hab aus purer Langeweile heraus mal eine Kritik vom neuen Album der Amis Unearth geschrieben!
Also, nur wen es interessiert!
Unearth - The Oncoming Storm
Ne kleine Portion Hardcore, ne gigantische Portion Trash, alles fein abgeschmeckt mit einer Prise The Haunted, gewürzt mit Machine Head und fertig ist der erste sinnvolle Angriffskrieg aus den Staaten der selbst den konservativsten europäischen Metalmaniac überzeugen dürfte. Um es vorweg zu nehmen. Was Unearth mit ihrem zweiten Studioalbum abliefern ist die absolute Spitze eines gekonnten Napalmangriffs auf das Trommelfell. Da bleibt nix mehr stehen, da rauchen selbst die Haarspitzen! Schmettert doch gleich der erste Song „The Great Dividers“ dem geneigten Hörer zum Frühstück die Butter vom Brot! Was zur Hölle ist das? Solche Klänge wälzender Gitarren war man doch bislang nur aus Skandinavien gewohnt. Ne, nix da, die Jungs kommen aus Boston und zeigen der dort ansässigen Szene, u.a. Killswitch Enagage, wie man Europa Konkurrenz macht! Ein Riffgewitter jagt das nächste, allerdings gekonnt eingesetzt, da es nie übertrieben oder aufgesetzt wirkt. Vernimmt man mal eine Mid-Tempo-Passage ist diese nur der Spannungskitzler zum nächsten musikalischen Kettensägen Massaker! Jeden einzelnen Song hier auseinander zu nehmen würde diesem Meisterwerk nicht gerecht werden da sich fast jeder Song in die Kategorie „Search and Destroy“ einordnen lässt! Wer jetzt auf die Idee kommt unmelodiöses Geknüppel bestimmt diese Platte, der irrt gewaltig. Denn Metalcore made in the US wäre nicht made in the US wenn die Eingängigkeit fehlen würde. Charttaugliche Melodien gehen Hand in Hand mit einer schon fast unheimlichen Härte, die zu begeistern weiß. Auch die Stimme des Front-Schreihalses ist hardcoretypisch auf Action ausgelegt und brauch sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken, da auch die cleanen Gesangparts nicht anfangen zu nerven! Und was wird diesem brachialen Material in seiner ganzen Härte mehr als gerecht? Natürlich die absolut fette, saubere Produktion, bei der übrigens Adam Dutkiewicz (seines Zeichens bei eben jenen Killswitch Engage) seine bleiernen Fingerchen im Spiel hatte! Und wenn ich sauber sage, dann meine ich sauber, man hätte einen Furz des Drummers raushören können, hätten ihn am Tag der Aufnahme Blähungen gequält! Einziger echter Kritikpunkt ist meines Erachtens Song Numero 9 („Aries“), überflüssig und deplatziert, raubt er der Platte dem Ende zu ein bisschen den Killing-Faktor. Ist aber sicherlich auch nur Geschmackssache. So, und wer darf jetzt Duckmäuschen spielen? Im Prinzip so ziemlich alles was sich Metalcore nennt und aus den Staaten kommt. Auch die Göteborg-Fraktion übersteht diesen Angriff nicht ohne Kratzer. In Flames und Soilwork müssen sich warm anziehen wenn Unearth dieses Niveau halten können. Und jetzt soll mir ja keiner kommen, das wäre ja alles nicht vergleichbar! Abgesehen von dem vielen Gefrickel das o.g. Bands so sehr lieb haben lassen sich deutliche Parallelen raushören. Ist aber nur meine Meinung, denn Göteborg-Death bleibt ja trotzdem irgendwie immer was eigenständiges!
Fazit: wer sich mal gepflegt die breiige Masse aus der Denkluke feuern lassen will kommt an diesem Höllenwerk nicht vorbei! Und ja, ich mag eigentlich keine Amis. Und ja, scheiss drauf. Ehre, wem Ehre gebührt und diesmal eben Unearth, fettere Gitarrensounds wird man aus amerikanischen Landen vergebens suchen. Ich bin kein Prophet aber ich könnte wetten die Jungs spielen in spätestens 2 Jahren ihre erste Europatour als Headliner! Projekt Unearth, ich bin dafür... weniger Hardcore, mehr Trash... bitte, bitte weiter so!
PS: an die Mods! So ein spezielles Musikforum im gleichen Bereich wie der blaue Salon wäre doch gar nicht so unübel, oder?
[ 16-08-2004, 06:37: Beitrag editiert von: Sumpfi ]